Inschriftenkatalog: Großkreis Karlsruhe

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)

Nr. 261 Weingarten, ev. Pfarrhaus, Kirchstr. 6 um 1574?

Beschreibung

Grabstein eines Gliedes der Familie von Jöhlingen. Im Pfarrhof an der Innenseite der nördlichen Umfassungsmauer. Hochrechteckige Platte aus gelbem Sandstein; in der oberen Hälfte zwei Wappen mit Helmen und Helmzieren in Relief, umzogen von Rahmenleiste mit Blattornament, unten zwölfzeilige Inschrift. Die Platte ist – wohl von einer Zweitverwendung herrührend – der Länge nach durchschnitten; dadurch in der Mitte Verlust eines Streifens von ca. 10–20 cm Breite. Das l. Bruchstück quer gebrochen, der obere Abschluß fehlt; das r. Bruchstück hat den Rand eingebüßt. Oberfläche abgewittert und durch Schlageinwirkung zerstört.

Maße: H. 128, B. (Teilmaß) 60, Bu. 2,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. VF DEN · VIII · AVGV[STI 15. .] IST IN G[OTT] / [VE]RSCHI(DEN) . . . . . . . . . . . . . . . . / VON I[HÖLINGEN]a) . . . . . . . . . . . . / . . . . . . . . . . / . . . . . . . . . . . / . . . . . . . . . . / . . . . . . . . . . . / . . . ENTSCHL[AFEN] . . . . . . . . . . . . . / [GEW]E[SEN]E . . . . . . . . . . . . . . . . . . / . . . . IST 62 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . / . . . . . . . . . . / . . . . . . . . . . . . /

Wappen:
Jöhlingen; unbekannt (durch aufsteigende Spitze geteilt, die mit sechsstrahligem Stern belegt ist; Helmzier: zwei Flüge, mit dem Schildbild belegt).

Kommentar

Das l. Wappen ist eindeutig zu identifizieren (vgl. nr. 259). Zu der Familie derer von Jöhlingen s. d. Die Grabplatte trägt in Schrift- und Ornamentbehandlung alle Züge des Obergrombacher Denkmals, so daß eine Entstehung in derselben Werkstatt vermutet werden kann.

Ein weiterer Angehöriger der Familie erhielt ebenfalls in Weingarten ein Grabdenkmal1.

Textkritischer Apparat

  1. Ergänzt in Analogie zu nr. 259.

Anmerkungen

  1. Fragment eines Grabsteins, ehemals am Chor, heute innen an der Eingangswand der kath. Pfarrkirche zusammen mit einem weiteren Epitaph-Fragment eingelassen. Am linken Rand des hochrechteckigen Werkstücks aus rotem Sandstein ist das halbierte Wappen Jöhlingen mit einem Teil der Helmzier zu erkennen. Rechts ist ein zerstörtes Wappen tiefer angeordnet, dessen Helmzier – ein Mannrumpf mit Weinreben in beiden Händen – einstweilen nicht identifiziert werden kann. Dem Stil nach ist das Bruchstück gegen Ende des 16. Jahrhunderts anzusetzen. – Das andere Fragment aus gelbem Sandstein mit Jonas-Relief ist nicht zugehörig.

Nachweise

  1. KdmBaden IX 5, 212.

Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 261 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0026106.