Inschriftenkatalog: Großkreis Karlsruhe
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)
Nr. 201 Bretten, ev. Pfarrkirche St. Laurentius 1553
Beschreibung
Grabstein des Georg von Altdorf gen. Wolschlager. In der südlichen Nebenkapelle des Langhauses (Bach-Kapelle), an der Westwand; 2. Stein von l.; bis 1935/36 im Boden. Hochrechteckige Platte aus gelbem Sandstein mit Umschrift; im vertieften Mittelfeld Wappen mit Helm und Helmzier, 4 Eckwappen (die beiden oberen gestürzt).
Maße: H. 174, B. 95,5, Bu. 6,5–7 cm.
Schriftart(en): Inschriften-Fraktur mit Kapitalis-Versalien.
Anno Domi(ni) · 1553 / Den · XVII tag februarij starb der Edel Ernuest / Georg von Altorff gna(n)t wol/schlag vogt zu bretthaim des seel gott gnedig sey /
Altdorf gen. Wolschlager / |
Erlenhaupt v. Saulheim1 / Schenk v. Winterstetten / |
unbekannt (geteilt durch Zackenbalken) / Windeck2 / |
Anmerkungen
- Im Schildbild fehlt der sechszackige Stern; Humbracht Taf. 221.
- Der Schrägbalken fehlt; Deutung durch Ahnenfolge gesichert.
- Beuttenmüller, Vögte 92.
- Humbracht Taf. 103.
- Die Schildteilung des Hauptwappens ist einem Querbalken angenähert. Die übliche Abfolge würde heraldisch r. das Vaterswappen wiederholt haben; hier das Wappen der Mutter, Katharina geb. Erlenhaupt von Saulheim.
Nachweise
- KdmBaden IX 5, 44.
- O. Beuttenmüller, in: Der Pfeiferturm (1935), nr. 9, 140f.; ebd. (1937) nr. 1, 6.
Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 201 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0020100.
Kommentar
Der Verstorbene entstammt einem aus Altdorf (Kr. Landau-Bergzabern) gebürtigen Adelsgeschlecht, dessen Glieder mehrfach in Diensten der Pfalzgrafen bei Rhein nachweisbar sind. Georg folgte 1548 seinem Bruder Heinrich im Brettener Vogtamt, das er bis zu seinem Tod innehatte3. Seine Gemahlin war Anna geb. von Handschuhsheim4.
Die Schrift weist sich durch einstöckiges a und mandelförmige Bildung des o als Fraktur aus; eine Unsicherheit des Steinmetzen verrät sich in der Verwendung von Versalien aus dem Kapitalis-Alphabet, die den unruhigen Charakter der Schrift verstärken. Die Wiedergabe der Wappen ist fehlerhaft5.