Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)

Nr. 324 Kürnbach, ev. Pfarrkirche St. Michael 16. Jh.

Beschreibung

Fragment eines Grabdenkmals aus gelbem Sandstein, außen an der Nordwand des Chores eingelassen. Querrechteckige Inschrifttafel, seitlich von glatten Pilastern gerahmt, oben durch profiliertes, verkröpftes Gesims abgeschlossen, unten querlaufender Bruch.

Maße: H. 46, B. 110, Bu. 5 cm.

Schriftart(en): Humanistische Minuskel (Mischschrift).

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. Des Tohts Seint Mancherlei / Geschlecht · Im Himel Mancherlei / Gemecht · Sterb Wie Gott Wol / Ein Frumer Man · Sein Sel / Nit Vbel Faren Kan /

Kommentar

Vielleicht sind zwei mit Wappen belegte Pilaster1 – nach 1913 verschollen – ebenfalls zu diesem Grabmal zugehörig gewesen. Der Spruch in Form eines gereimten Vierzeilers wäre sowohl in der Sockel- als auch in der Gebälkzone denkbar. Die Schrift ist in ihrer Gestaltung ungewöhnlich. Alle Anfangsbuchstaben sind Kapitalis-Versalien; die Worte sind ohne Zwischenraum aneinandergereiht, was zu dem ausgesprochen manirierten Schriftcharakter beiträgt. Eine verwandte Schrift auf dem Epitaph des Marcus zum Lamm († 1606) in der Heidelberger Peterskirche2.

Anmerkungen

  1. Vgl. die folgende nr. 325.
  2. Vgl. DI. XII (Heidelberg) nr. 555.

Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 324 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0032408.