Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)
Nr. 229† Durlach (Stadt Karlsruhe), ev. Stadtkirche 1565
Beschreibung
Epitaph (?) des Franz Erhardt von Ulm. Gestaltung unbekannt. Inschrift zitiert nach Crusius.
Auff den vierdten Nouembr. Anno LXV. starb Frantz Erhardt von Vlm: der fromb / redlich vnnd groß Stattschreiber: Welches Cörper gar nahe sechs Centner gewogen. Der allmächtige Gott wölle jhm ein fröhliche Aufferstehung geben.
Anmerkungen
- Quelleninschriften f. Kunstgeschichte und Kunsttechnik NF. 6: Des Augsburger Patriziers Philipp Hainhofer Beziehungen zum Herzog Philipp II. von Pommern-Stettin. Hrsg. v. O. Doering. Wien 1894, 157f.
- Fecht, Durlach 636.
Nachweise
- M. Crusius, Annales Suevici. Francofurti a. M. 1595, 1596, liber XII pars III 726.
Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 229† (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0022905.
Kommentar
Da Crusius als Standort „in templo“ angibt, handelte es sich zweifelsfrei um eine dort vorhandene Inschrift und nicht nur um eine literarische Überlieferung. Die Bezugnahme auf die Leibesfülle ist ein Kuriosum, das jedoch zu jener Zeit, die sich an Kuriositäten aller Art delektierte, durchaus geläufig war. Dies wird bestätigt durch die Korrespondenz des Philipp Hainhofer aus den Jahren 1610–16191. Dieser meldet am 20. Juni 1611, er habe dem Herzog Philipp II. von Pommer-Stettin „3 Conterfect übernatürlich großer leuth, alß des Stattschreibers zu Durlach“ übersandt. – Franz Erhardt ist als Stadtschreiber 1563 urkundlich in Durlach nachweisbar2.