Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)

Nr. 38 Sulzfeld, ev. Pfarrkirche 1441

Beschreibung

Bauinschrift (Kopie?) der alten Pfarrkirche, an der Westfassade der heutigen Kirche, am südlichen Treppenturm außen, eingelassen. Querrechteckige Tafel aus gelbem Sandstein mit profilierter Rahmung; zweizeilige Inschrift, darunter Fläche in Höhe von etwa zwei Zeilen freigelassen.

Maße: H. ca. 60, B. ca. 130, Bu. ca. 8 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. · anno · d(omi)ni · M° · cccc · xli · die · sancte · / · gerdrudis · virga) · posuit marb) /

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1441 am Tag der hl. Jungfrau Gertrudis legte mar. . . . (den ersten Stein?).

Datum: 17. März.

Kommentar

Die letzte Silbe ist offenbar fragmentarisch; sie könnte zu martinus ergänzt werden und auf Martin Göler von Ravensburg (gest. n. 1466) als Bauherrn hindeuten1.

Die Tafel scheint eine Kopie der ursprünglichen Bauinschrift zu sein; sowohl das rahmende Wulstprofil als auch eine gewisse Starrheit der Schriftausführung legen die Vermutung nahe, daß 1883ff. beim Neubau der Kirche eine originale Inschrift (zerstört oder unleserlich geworden?) kopiert wurde.

Textkritischer Apparat

  1. Kein Kürzungszeichen; zu ergänzen virg(inis).
  2. Nach mar ist der Rest einer Haste zu erkennen, dann bricht die Schrift ab. Sinngemäß wäre als Ergänzung möglich: posuit mar(tinus . . . . . . . . . . primum lapidem).

Anmerkungen

  1. Eltern: Albrecht (gest. 1411) und Engeltraut geb. von Gemmingen; vgl. Humbracht Taf. 191; Möller AF. III Taf. 128.

Nachweise

  1. Pfefferle, Sulzfeld 35, 101.

Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 38 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0003807.