Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 128 St. Godehard 1405

Beschreibung

Steinquader mit der Grabschrift für Dietrich Lapicide an der oberen Sockelkante der Außenwand des südlichen Seitenschiffs, die an den ehemaligen Kreuzgang grenzte. Die beiden ersten Zeilen sind in erhabenen, die dritte ist in eingehauenen Buchstaben ausgeführt.

Maße: H.: 32 cm; B.: 163 cm; Bu.: 9 cm (Zeilen 1 und 2), 6 cm (Zeile 3).

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

Christine Wulf [1/2]

  1. Anno · d(omi)ni · M · c°c°c°c° · v · in · die · marci · (et)a) marcelliani1) / obiit · thydericusb) lapicidec) · dyaco(nus) · mo(na)ch(us) · hui(us) · mon(asterii) / cuius anima · requiescat · in pace · amen.

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1405 am Tag des Markus und des Marcellianus starb Dietrich Lapicide, Diakon und Mönch dieses Klosters. Seine Seele ruhe in Frieden. Amen.

Kommentar

Dietrich Lapicide ist als Vertreter des Klosters St. Godehard zum ersten Mal am 1. September 1374 urkundlich bezeugt. Vorher war er Pfarrer in Schellerten.2) Im Nekrologium des Godehardklosters3) ist seine Memorie abweichend vom Todesdatum der Inschrift am 14. Tag vor den Kalenden des Juni, also am 19. Mai, eingetragen. Es ist nicht auszuschließen, daß hier Juli mit Juni verwechselt wurde; denn das Datum „14. Tag vor den Kalenden des Juli “ würde genau mit dem in der Inschrift angegebenen Todesdatum übereinstimmen.

Textkritischer Apparat

  1. Tironisches et.
  2. thydericus] Über y ein Querstrich.
  3. lapicide] Lesung des p zweifelhaft, die Unterlänge ist nicht erkennbar. Da die Namenform aus der Nekrolog-Überlieferung gesichert ist, liegt wahrscheinlich ein Haufehler vor.

Anmerkungen

  1. 18. Juni.
  2. UB Hochstift 6, Nr. 143; UB Stadt 2, Nr. 375 (Pfarrer in Schellerten).
  3. StaHi Bestand 52, Nr. 171, fol. 46v.

Nachweise

  1. Mithoff, Kunstdenkmale, S. 148.
  2. Slg. Rieckenberg, S. 557, zwei Photos.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 128 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0012800.