Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 283 St. Godehard 1515

Beschreibung

Kopfreliquiar des heiligen Vincentius. Kupfer, vergoldet. Auf der unteren Borte des mit Steinen besetzten Kragens die gravierte und niellierte Inschrift, als Worttrenner Sternchen.

Maße: H.: 37 cm; Bu.: 0,5 cm.

Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis.

Henning Jürgens [1/3]

  1. ANNO · D(OMI)NI · 1515a) · SVB · D(OMI)NO · ABBATOb) · HENNI(N)GO · 24c) · CAPVT · S(AN)C(T)I · VINCENTI · CARD(INALIS) · ET · MART(YRIS) · EX · VNDESIMd) · MILIBVS · VIRGINVM1) ·

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1515 unter dem 24. Abt, Herrn Henning. Der Kopf des heiligen Kardinals und Märtyrers Vincentius, aus dem Gefolge der Elftausend Jungfrauen.

Kommentar

Abt Henning Kalberg hatte sein Amt von 1493 bis 1535 inne; s. a. Nr. 290.

Textkritischer Apparat

  1. 1515] 1717 Kd. Es handelt sich um eine 5 mit nach links gewendeter Fahne. Auch in der Inschrift auf dem Cantiusreliquiar des Doms (Nr. 278), das stilistisch in die Nähe des Vincentiusreliquiars gehört (Kat. Schatz von St. Godehard, S. 119f.), ist die Ziffer 5 in dieser Form gestaltet.
  2. ABBATO] Statt ABBATE.
  3. Schlingenvier.
  4. VNDESIM] Statt VNDECIM.

Anmerkungen

  1. Der Kardinalpriester Vincentius gehörte zum Gefolge der 11 000 Jungfrauen, vgl. Legenda aurea, Kapitel ‚De undecim millibus virginum‘, S. 1075.

Nachweise

  1. DBHi, HS C 26a, S. 47.
  2. Kd. Hildesheim, Kirchen, S. 251.
  3. Elbern, Schatzkammer St. Godehard, S. 122.
  4. Kat. Schatz von St. Godehard, S. 119 mit Abb.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 283 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0028306.