Inschriftenkatalog: Dom zu Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 75: Halberstadt Dom (2009)

Nr. 207(†) Dom, Langhaus, Mittelschiff 1561

Beschreibung

Standbild Johannes des Täufers; ehemals am ersten südlichen Langhauspfeiler von Osten; Johannes ist mit dem Fell bekleidet und trägt in einer Hand das Buch mit dem Lamm darauf; „am Fußgesims“1) unter der Skulptur befanden sich Jahreszahl und Initialen.

Text nach Haber 1739.

  1. Annoa) 1561 . J . V . H .

Übersetzung:

Im Jahre 1561.

Kommentar

Haber und Elis lösen die Initialen mit Johannes von Herlingen auf.2) Wahrscheinlich handelte es sich bei dem Stifter entweder um den 1565 verstorbenen Domherrn und Cellarius Johannes von Heilingen (vgl. Nr. 209, 210), oder einen Domherrn Johannes von Herlingen (vgl. zu einem gleichnamigen Domherrn auch Nr. 174), die Lentz beide gleichzeitig für das Jahr 1564 anführt.3) Noch um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert befanden sich die Überreste der später durch eine Kopie am zweiten nördlichen Pfeiler des Langhauses ersetzten Skulptur in der Stephanskapelle.4) Vermutlich mußte das Bildnis der umgesetzten Kanzel weichen, wie aus der Erwähnung im Kirchenkalender auf das Jahr 1875 hervorgeht, als die Kanzel und die Statuen an den Pfeilern zusammen als für das nächste Jahr anstehende Restaurierungen genannt werden.5) 1879 wird unter geschenkten Statuen für das Langhaus auch ein Johannes der Täufer genannt.6) Die Figur wurde jüngst wieder am zweiten nördlichen Langhauspfeiler aufgestellt, die Inschrift ist verloren.

Textkritischer Apparat

  1. Anno] Fehlt Elis.

Anmerkungen

  1. Elis 1857, S. 96.
  2. Haber 1739, S. 23; Elis 1857, S. 97.
  3. Lentz 1749, S. 309.
  4. BKD, S. 264; damals stand die Kopie noch an einem der südlichen Pfeiler. Vermutlich handelt es sich um die noch im Juni 1964 am 2. nördlichen Pfeiler von Westen abgelichtete Kopie der Skulptur von 1561, deren Inschrift jedoch wohl nicht mit kopiert wurde. Marburger Index Archiv Nr. 11030d05 = 159  553 und 11030d06 = 159  554 (Aufn. Döring).
  5. DKK 1875, S. 4.
  6. Ebd. 1879, S. 7. Er befindet sich heute im Lapidarium des Domes.

Nachweise

  1. Haber 1739, S. 23.
  2. Elis 1857, S. 96 f.

Zitierhinweis:
DI 75, Halberstadt Dom, Nr. 207(†) (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di075l003k0020708.