Inschriftenkatalog: Dom zu Halberstadt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 75: Halberstadt Dom (2009)
Nr. 143 Dom, Depot E. 15./A. 16. Jh.
Beschreibung
Altartafel, Fragment, Domschatz Inv. Nr. 458;1) Holz, Tempera, besonders im unteren Bereich abgeblättert, in jüngerem, nach innen abgefastem Rahmen. Kalvarienberg mit zwei Totenschädeln und einer fruchttragenden Erdbeerpflanze, im Zentrum links unter dem Kreuz, dessen linke Hälfte samt der des Gekreuzigten noch zu sehen ist, vor einer Stadtmauer, einigen Felsen im Hintergrund und vor dem Goldgrund des Himmels, Maria in ein fast nachtblaues Gewand mit weißem Saum und Ärmelumschlägen, Kopftuch und Rise gekleidet, mit einem goldenen punzierten Nimbus versehen, die Hände gefaltet, ein Engel mit rosafarbenen Flügeln fängt den Blutstrahl aus der Wunde an Christi rechter Hand auf. Christus mit Kreuznimbus blutet stark aus der Seitenwunde und den Wunden der Dornenkrone. Am oberen Kreuzesstamm aufgemalt, schwarz auf Weiß, das Kreuztitulusfragment.
Maße: H. 146,4 cm, B. 55,7 cm, T. 3,9 cm, Bu. 2,8 cm.
Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis (?).
I(HESVS) [N(AZARENVS) R(EX) I(VDEORVM)]2)
Übersetzung:
Jesus aus Nazareth, König der Juden.
Anmerkungen
- Vgl. dazu Gmelin 1974, Kat. Nr. 163 S. 482 f., der das Bruchstück für im Zweiten Weltkrieg verlorengegangen hält.
- Io 19,19.
- Gmelin 1974, Kat. Nr. 163 S. 483.
Nachweise
- Gmelin 1974, Abb. Kat. Nr. 163 S. 482.
Zitierhinweis:
DI 75, Halberstadt Dom, Nr. 143 (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di075l003k0014309.
Kommentar
Da nur noch ein Buchstabenfragment existiert, kann das Werk anhand der Schrift nicht zeitlich eingeordnet werden. Auch ob Worttrenner vorhanden waren läßt sich nicht mehr sagen.
Gmelin nimmt als seinen Schöpfer einen „einheimischen Künstler Halberstädter Prägung an, der sonst nicht mit weiteren Werken nachweisbar ist“, und ordnet das Gemälde stilistisch in die Zeit um 1500 ein.3) Nach diesem Befund ist es auch hier eingeordnet.