Inschriftenkatalog: Dom zu Halberstadt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 75: Halberstadt Dom (2009)
Nr. 128 Dom, Depot 15. Jh.
Beschreibung
Kaselkreuz, Domschatz Inv. Nr. 313;1) Metallfaden- und Seidenstickerei auf Leinen. Auf ehemals goldenem Grund Kruzifix an einem in Gelb und Grün gespaltenen Astkreuz mit roten Schnittstellen der Aststümpfe. Christus mit altrosa Nimbus, aus den Wunden von Nägeln, Lanze und Dornenkrone blutend; am oberen Kreuzesstamm dunkelbraun auf das hellbraune Schriftband gestickt der Kreuztitulus.
Maße: H. 117 cm, B. 41,5 cm, Bu. 2,1 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
[i(hesus)] · n(azarenus)a) · r(ex)b) · i(udeorum)2)
Übersetzung:
Jesus aus Nazareth, der König der Juden.
Textkritischer Apparat
- nazarenus] Die rechte Haste des n beschädigt.
- rex] Der Buchstabe beschädigt.
Anmerkungen
- Nebe 1889/1890, S. 85; Hermes 1896, S. 111; BKD, S. 282.
- Io 19,19.
Zitierhinweis:
DI 75, Halberstadt Dom, Nr. 128 (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di075l003k0012802.
Kommentar
Die Schrift ist beschädigt. Die Fahne des r bildet ein ausgezogenes Quadrangel, an dem ohne direkte Verbindung ein Zierstrich in gleicher Strichstärke sitzt.
Dieses Kaselkreuz zeigt eine fast mipartiartige Farbgebung des Kreuzesstammes, wie sie auch am Besatz von Nr. 61 zu Tage tritt, die den Baum des Lebens versinnbildlicht, ist jedoch um etliches jünger. Wegen der beschädigten Buchstaben des Kreuztitulus kann eine Datierung nur nach den allgemeinen Stilmerkmalen vorgenommen werden, die keine weitere Einschränkung als diejenige des 15. Jahrhunderts (eher Ende) zulassen.