Inschriftenkatalog: Dom zu Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 75: Halberstadt Dom (2009)

Nr. 161 Dom, Neuer Kapitelsaal 1508, 1509

Beschreibung

Altarretabel des Hans Raphon, Domschatz Inv. Nr. 397; noch 1817 im nördlichen Seitenschiff im sechsten Joch von Osten,1) seit vor 1837 im Neuen Kapitelsaal,2) auf einer zugehörigen Predella. Holz, die Mitteltafel und die Innenseiten der Flügel gut erhalten, die Außenseite des rechten Flügels mit größeren Fehlstellen, die teilweise bei einer Restaurierung in den 1950er Jahren eingetönt wurden.3) Auf den vergoldeten Rahmenleisten, die die Bildfelder der Innenseite des linken Flügels4) trennen und ihn umgeben, zwischen Linien in Konturschrift trassiert die Bildbeischriften: in der Mitte (A), von unten nach oben auf der linken Leiste und versifiziert (B), und, auf der linken Leiste oben beginnend und bis zum Ende der rechten Leiste umlaufend, der Antiphonanfang (C). Im oberen Bildfeld die Verkündigung an Maria mit den auf einem Spruchband zwischen dem Engel und Maria, in dem aufgeschlagenen Buch auf dem Lesepult Marias gestürzt zeilenweise aufgemalten Bibelzitaten (D, E) und mit dem Titulus, der zwischen punzierten Linien in Konturschrift trassiert auf dem Nimbus Mariens (F) umläuft. Im unteren Bildfeld die Anbetung der Hl. Drei Könige ebenfalls mit umlaufenden Tituli in den Nimben (H–K); auf einer aufgemalten Schrifttafel in der rechten oberen Bildecke zeilenweise aufgemalt der Antiphonanfang (G). Auf den die Bildfelder des rechten Flügels trennenden bzw. umgebenden Goldleisten die Bildbeischriften: auf der Mittelleiste (L), auf der linken Leiste von unten nach oben (M), auf der oberen (N), auf der rechten von oben nach unten (O), sämtlich zwischen Linien in Konturschrift trassiert; im oberen Bildfeld die Verkündigung an die Hirten, auf einem Spruchband in den Händen der Engel der Antiphonanfang (P); auf einer Schrifttafel im Hintergrund der unteren Tafel mit der Darstellung Jesu im Tempel zeilenweise aufgemalt der Antiphonanfang (R) samt der anschließenden Jahreszahl (S). In beiden Bildfeldern jeweils auf dem Nimbus Mariä umlaufend die Tituli (Q, T). Auf den die Mitteltafel mit einer vielfigurigen Kreuzigung umgebenden vergoldeten Rahmenleisten zwischen Linien auf drei Seiten umlaufend ein Gedicht mit abschließender Anrufung (U), im Bildfeld über dem Kreuzbalken aufgemalt der Kreuztitulus (V) und das Bibelzitat (W) auf dem Spruchband über der Hand des guten Hauptmanns, der rechts unter dem Kreuz steht; trassiert auf den Nimben der Heiligen links unter dem Kreuz umlaufend die Tituli (X–BB). Auf den vergoldeten unteren Rahmenleisten aller drei Tafeln die Künstlersignatur (CC). Auf den Außenseiten der Flügel links die Begebenheit um den ungläubigen Thomas mit den auf Spruchbändern am oberen Bildrand aufgemalten Bibelzitaten (DD), rechts die heilige Elisabeth von Thüringen umgeben von sieben weiblichen Heiligen. Auf der Predella Anna Selbdritt zwischen acht Heiligen.

Maße: H. 175,9 cm, B. 327,6 cm, T. 37,5 cm (Predella), Bu. 4 cm (B, C, M–O, U, CC), 3 cm (A, L), 2,5 cm (R, V), 2 cm (D, F, G, H–K, X–BB, DD), 1,8–2 cm (Q, T), 1,5 cm (P, W), 0,8 cm (E).

Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis (A–D, F, H–O, Q–DD), gotische Minuskel mit Versalien aus der Frühhumanistischen Kapitalis (G, P).

Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Reinhard Ulbrich) [1/4]

  1. A

    UIRGINIS · A(N)NV(N)CIACIO · ET REGV(M) · OBLACIO ·

  2. B

    · IASPER · FERT · MIRRAM · MELCHIAR · THVS · BALTASER · AVRVM5)

  3. C

    · ECCE · CONCIPIES · ET / · PARIES · FILIVM · ET · VOCABIS · NOM/EN · EIVS · IHESVS · HIC · ERIT · MAGNVS · ET · FILIVS · ALTISSIMI · VOCABITVR ·6)

  4. D

    · AVEa) · GRACIA · PLE//NA · D//O//MINVS // TECVMb)7) // ··

  5. E

    EXEc) / ANS/SILAd) / DOM/INI F/IAT / MICIe) // CECV/DVMf) / VEB/Mg) T/VVM8) / · HEVSh) / · MEVSi)

  6. F

    · SANCTA · MARIA ·

  7. G

    Reges · tars=/is · et · insul=/ej) · munera / offeru(n)t · re/gi · d(omi)no9)

  8. H

    · SA(N)CTAk) · MARIA · VIRl)

  9. I

    · MELLICHIERm) ·

  10. J

    · IASPERn) · REX · TEo)

  11. K

    BA//E//SERp)

  12. L

    NATIVITAS · CRISTI · ET CIRCV(M)CISIO · D(OMI)NI ·

  13. M

    DIE · OCTAVO · CIRCVMCISVS · EST · PVER · ET · DATVM · EST · EI · NOMEN · IHESVS ·10)

  14. N

    PEPERIIq) · VIRGINITAS · INCORRVPTA

  15. O

    MATER · OPERATVR · TRINITAS · ET · PATER · MIRA · INCARNACIO · DABATVR · FIr) ·

  16. P

    · Glo//ria · in · exc//elsis deo // et in terra pax hom(in)ib(us) // bone voluntatis11)

  17. Q

    · SANCTA · MARIA ·

  18. R

    NV(N)C · DIMIT/TIS · D(OMI)NE · SE/RVMs) · TVV/M · IN · PACE12)

  19. S

    · 1 · 5 · 0 · 9 ·t)

  20. T

    · SANCTA · MARIA ·

  21. U

    TANTVSu) AMOR · PIETASQVE INGENS · DILECTIO TANTA ·EXCIDAT A FIRMO / PECTORE CRISTE MEO ·AN · NE · MEA LABI POTERVNT · HI · MENTE DOLORES ·/LANCEA · CRVX · CLAVI · SPVTA · FLAGELLA · VEPRES ·SALVA · NOS · IHESV · CRISTE ·

  22. V

    · I(HESVS) · N(AZARENVS) · R(EX) · I(VDEORVM) ·13)

  23. W

    VERE · FILIVS · DEI · ERAv) // ISTE ·14)

  24. X

    MARIA · IACOBI ·

  25. Y

    MARIA · MATER · DOMw)

  26. Z

    IOHANNES · EWANGx)

  27. AA

    MARIA · SALOME ·

  28. BB

    MAR[IA]//MAGDALy)

  29. CC

    ANNO · DOMINI · MILLESIMO · QVINGENTE//SIMO · OCTAVO · PRESENS · OPVS · PER · ME · IOHANNEM · RAPHON · IN · EMBECK · ESTz) // COMPLETVM · PARITER · ET · FABRICATV(M)

  30. DD

    INFER DIGITVMaa) TVVM HVC ET VIDEbb) // MANVS // MEAScc) // ET AFFER MANVM TVAMdd) // ET [....]Aee) // · // DOMINVS MEVS ET DE//VS ME/VS15)

Übersetzung:

A: Die Verkündigung an die Jungfrau und die Darbringung der Könige. B: Kaspar bringt Myrrhe, Melchior Weihrauch, Balthasar Gold dar. C: Siehe, du wirst einen Sohn empfangen und gebären und du wirst seinen Namen Jesus nennen. Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. D: Gegrüßet seist du, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. E: Siehe ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort, mein Gott. F, Q, T: Die Heilige Maria. G: Die Könige von Tharsis und der Insel bringen dem Herrn als König Geschenke dar. H: Die Heilige Jungfrau Maria. J: Kaspar König der Erde (?) L: Die Geburt Christi und die Beschneidung des Herrn. M: Am achten Tage ist der Knabe beschnitten worden und ihm ist der Name Jesus gegeben worden. N: Die unversehrte Jungfräulichkeit gebar. O: Die Mutter wirkte, die Dreieinigkeit und der Vater; wunderbare Fleischwerdung wurde dem Sohn gewährt. P: Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Friede den Menschen guten Willens. R: Nun entläßt du, Herr, deinen Diener in Frieden. U: Soll eine so große Liebe und ungeheure Güte, eine so große Zuneigung aus meinem standfesten Herzen entschwinden, o Christus, konnten denn diese Schmerzen meinem Sinn entgleiten: Lanze, Kreuz, Nägel, Speichel, Geißeln, Dornstrauch? Erlöse uns Jesus Christus. V: Jesus aus Nazareth, König der Juden. W: Wahrlich, dieser war Gottes Sohn. X: Die Maria des Jakob. Y: Maria, die Mutter des Herrn. Z: Der Evangelist Johannes. CC: Im Jahre des Herrn 1508 ist dieses Werk durch mich, Johannes Raphon in Einbeck, vollendet worden und ebenso verfertigt worden. DD: Reiche deinen Finger hierher und sieh meine Hände und reiche deine Hand und [– – –]. Mein Herr und mein Gott.

Versmaß: Hexameter (B), zwei elegische Distichen (U).

Kommentar

Die frühhumanistische Kapitalis weist in den gemalten Inschriften gerundete Serifen an Schaft-, Balken- und Bogenenden auf, in den trassierten keilförmig verbreiterte Schaft-, Balken- und Bogenenden. B hat geschlossene und einander nicht berührende Bögen, die zum Schaft hin spitz zulaufen. Als E findet sich fast ausschließlich epsilonförmiges E, meist mit einem Nodus an der linken Seite. Einige Initialen können noch als in der Gotik verwurzelte Formen gelten. E als gotisches Majuskel-E: queroval, geschlossen mit zusätzlichem nach links durchgebogenem Abschlußstrich und doppelt geschwungenem Mittelbalken im Binnenfeld. Einmal erscheint das V als U mit nach links durchgebogener linker Haste und Anstrich von links. T hat unziale Form, der Bogen ist eingerollt, der Deckbalken weist Schwellungen auf. D kommt als gerundetes kapitales D mit nach rechts durchgebogenem Schaft und einer Schwellung des Bogens nach außen vor. Der Schaft des runden N ist gerade, der Bogen an seinem unteren Ende tropfenförmig, daran ansetzend nach links und dann ein nach rechts abgeknickter Basisstrich. M kommt in verschiedenen Formen vor, besonders auffällig als byzantinisches M, mit geradestehenden wie auch schrägstehenden Seitenhasten, kaum verkürztem Mittelteil aber auch mit schrägstehenden Seitenhasten und nur bis zur Mitte reichendem Mittelteil. O ist meistens fast vollrund, kommt jedoch auch oval bis mandelförmig vor. Der Bogen des P kann den Schaft in der Mitte kreuzen. Er kann sowohl vom oberen Schaftende ansetzen als auch knapp darunter. Nur in der unzialen Form kommt das Q vor. Der Bogen setzt ähnlich wie am P am oberen Schaftende oder direkt darunter an. Die Cauda des R weist meistens keine Verbindung zu Schaft und Bogen auf und schließt gerade ab. Das S ist ziemlich steil.

Die Buchstaben der gotischen Minuskel sind stark gebrochen. Die Schaftenden können zu Quadrangeln reduziert sein. Das doppelstöckige a ist geschlossen, der Bogen des d durch starke Brechung aufgelöst. Der obere Bogen des g ist nur mäßig gebrochen, der untere nach rechts umgeknickt und nach links geschwungen, oft ohne oder nur mit einer zarten Verbindung zum Schaft. Das untere Schaftende des h ist nach unten und rechts abgeknickt, der Bogen stark gebrochen. Ein Basisstrich ist dünn ausgeführt und weist eine schleifenartige Verzierung auf. Die Schaftspitze des l ist durch ein dünnes nach links eingerolltes Zierstrichlein am linken Schaftende gespalten. Wenn es fehlt, ist das Schaftende abgeschrägt. Kaum Unterlänge weist das p auf. Die Schaftspitze des Schaft-s ist in spitzem Winkel umgebrochen. Das geschlossene runde s wird gebrochen. Die linken gebrochenen Bogenabschnitte werden zu einem Schaft verschmolzen, rechts bleiben zwei gebrochene Bögen erhalten. Durch einen oben offenen Haken als diakritisches Zeichen wird u von n unterschieden.

Die Inschriften scheinen nach einem einheitlichen Schema angebracht worden zu sein. Auf den die beiden Bildfelder der Flügel trennenden waagerechten Leisten verweisen jeweils Bildbeischriften (A, L) auf die dargestellten Themen. Die um die Flügel umlaufenden Bildbeischriften bzw. Bibelstellen (B, N, O und C, M) erläutern jeweils das Geschehen näher. Schließlich illustriert gesprochenes oder geschriebenes Wort (D, E, G, P, R, W) die einzelnen Szenen. Die Bibelstellen werden z. T. über liturgische Texte (C, G, M, P) vermittelt. Umlaufende Tituli auf den Nimben benennen die dargestellten heiligen Personen (F, H–K, Q, T, X–BB). Auf der Mitteltafel übernimmt das umlaufende Gedicht (U), das möglicherweise dem Gedankengut des Thomas von Kempen verpflichtet ist16), die nähere Erläuterung in Form einer Frage, die entweder Maria oder dem Betrachter in den Mund gelegt ist. Obzwar mehrfach – und z. T. auch gemeinsam – abgedruckt, blieb bisher unbeachtet, daß dasselbe Gedicht auch den oberen und unteren Rahmen der Mitteltafel des von Hans Raphon signierten Passionsaltars für die Göttinger St. Jürgenkapelle schmückt.17) Der Inhalt der Inschrift O könnte auf der augustinischen Trinitätslehre beruhen und im Zusammenhang mit dem Bildprogramm eucharistisch zu deuten sein.18) Das Retabel stammt aus der Werkstatt des Hans Raphon, eines wohl aus Göttingen oder Northeim stammenden Malers.19) Er hat sich zumindest zeitweise in Einbeck aufgehalten, erwarb 1511 das Northeimer Bürgerrecht und starb vielleicht schon im Jahr darauf. Neben dem Halberstädter Altar tragen zwei heute in Prag und Hannover befindliche Werke seine Signatur. Sieben weitere Gemälde werden dem Künstler zugeschrieben. Vermutlich stammen nicht alle Tafeln des Halberstädter Altars von ihm selbst. Der Inschrift CC ist zu entnehmen, daß das Werk durch ihn „vollendet und verfertigt“ worden ist, was auf die Komposition durch die Vorzeichnungen und eine teilweise Vollendung des Werkes durch ihn selbst hinweist. Seine Werkstatt könnte das Gemälde fertiggestellt haben. Ein ähnliches Vorgehen weist Olga Kotková für den von Raphon signierten in Prag befindlichen Altar aus der Göttinger Paulinerkirche nach.20) Gmelin sieht die Außenseiten der Flügel von einem Gesellen „vergröbert“.21) Der rechte Flügel scheint überhaupt erst 1509 (S) entstanden zu sein, wie der dort aufgetragenen Jahreszahl zu entnehmen ist. Letztere steht außer Zweifel, und es handelt sich auch nicht um eine „Kurzschrift der Textangabe Lukas 2,9“ wie Gmelin mutmaßt.22) Auf die biblische Szene, in der die Jahreszahl angebracht ist, paßt diese Stelle auch gar nicht.23) Zumindest einer der an der Herstellung Beteiligten scheint nur über mangelhafte Kenntnis der lateinischen Orthographie verfügt zu haben, wie besonders aus der Schreibweise von Inschrift E hervorgeht. Vielleicht fehlte für diese Stelle eine geeignete schriftliche Vorlage und der Ausführende schrieb nach dem Gehör. Peter Findeisen nimmt an, daß das Retabel entsprechend den Außenseiten seiner Flügel zu einem Altar der Hll. Thomas und Elisabeth gehört habe.24) Reliquien beider Heiligen sind seit 974 bzw. 1270 in Halberstadt bezeugt.25) Eine Vikarie zu Ehren des hl. Thomas war vermutlich schon vor 1329 eingerichtet worden und bestand noch 1490.26) Eine den Hll. Anna, Thomas und Jakob d. Ä. gewidmete Kommende wird im Jahre 1507 am schon bestehenden Altar der hll. Petrus und Paulus gestiftet.27) Für diese Vikarie könnte aufgrund seiner Entstehungszeit und seines Bildprogramms der Altar geschaffen worden sein. Allein die Vikarie befand sich nicht am überlieferten Standort des Raphonaltars sondern in der Nähe der Totentür im südlichen Seitenschiff. Ein Elisabethaltar ist in Halberstadt nicht belegt.

Textkritischer Apparat

  1. AVE] Vor dem Worttrenner ein Rankenornament.
  2. TECVM] Es folgt ein Rankenornament.
  3. EXE] Sic! Für ECCE.
  4. ANSSILA] Sic! Für ANCILLA, so Gmelin.
  5. MICI] Sic! Für MICHI, so Gmelin.
  6. CECVDVM] Sic! Für SECVNDVM, so Gmelin.
  7. VEBM] Sic! Für VERBVM.
  8. HEVS] Sic! Lesung unsicher, vielleicht für DEVS; fehlt Gmelin.
  9. MEVS] Lesung unsicher. Das M gestürzt und verkleinert. Fehlt Gmelin.
  10. insule] INFULE Gmelin.
  11. SANCTA] Kürzungszeichen fehlt.
  12. VIR] Zu ergänzen zu VIRGO. Fehlt Gmelin.
  13. MELLICHIER] Sic! Für MELCHIOR; MELCHIER Gmelin.
  14. IASPER] Für CASPAR, CASPER Gmelin.
  15. TE] Vielleicht zu ergänzen zu TERRAE, so Gmelin. Für diese Ergänzung könnte das Responsorium „Rex magnus natus est“ als Vorlage gedient haben. Dort heißt es: „et venerunt reges terrae“; vgl. CAO Vol. IV, Nr. 7546. Aber auch schon Maximus Taurinensis (um 460) führt den aus Ps 71,10 stammenden Text statt Reges Tharsis mit Reges terrae an; vgl. Kehrer 1904, S. 15.
  16. BAESER] Zu ergänzen zu BALTESER; fehlt Gmelin.
  17. PEPERII] Sic! Wohl für PEPERIT, so Gmelin.
  18. FI] Zu ergänzen zu FILIO, so auch Gmelin.
  19. SERVM] Sic! Für SERVVM.
  20. 1509] I.I.0.9. Gmelin; Der heilige Schatz.
  21. TANTVS] Sanctus Gmelin.
  22. ERA] Zu ergänzen zu ERAT.
  23. DOM] Zu ergänzen zu DOMINI.
  24. EWANG] Zu ergänzen zu EWANGELISTA.
  25. MARIA MAGDAL] Zu ergänzen zu MARIA MAGDALENA.
  26. EST] Die beiden letzten Buchstaben beschädigt.
  27. DIGITVM] Die drei ersten Buchstaben beschädigt. DIGIVM Gmelin.
  28. ET VIDE] Der letzte Buchstabe des ersten Wortes und der erste des zweiten beschädigt.
  29. MEAS] Der erste Buchstabe beschädigt.
  30. TVAM] Die drei ersten Buchstaben beschädigt. Die beiden folgenden Worte fehlen Gmelin.
  31. […]A] Möglicherweise nach dem Ende der Antiphon „Mitte manum tuam et cognosce loca clavorum“ zu ergänzen zu LOCA; vgl. CAO Vol. III, Nr. 3797.

Anmerkungen

  1. Büsching 1819, S. 249.
  2. Lucanus 1837, S. 10.
  3. Gmelin 1974, Kat. Nr. 187 S. 570 mit der einschlägigen Literatur.
  4. Vgl. auch die Beschreibung des gesamten Bildprogramms ebd.
  5. Nach Mt 2,11. Vgl. auch Walther Initia, Nr. 2535 und Walther Proverbia, Nr. 2456.
  6. CAO Vol. III, Nr. 2499; Carmina Scripturarum, S. 426; nach Lc 1,31–32. Vgl. auch das aus der Bibel stammende Zitat zu der Abbildung in der Ratsstube in Goslar DI 45 (Stadt Goslar), Nr. 59.
  7. Lc 1,28; auch CAO Vol. IV, Nr. 7958; Carmina Scripturarum, S. 424 f.
  8. Lc 1,38; auch CAO Vol. III, Nr. 2491; Carmina Scripturarum, S. 427.
  9. CAO Vol. III, Nr. 4594; ebd., Vol. IV, Nr. 8180; Carmina Scripturarum, S. 160; nach Ps 71,10. Vgl. auch das aus der Bibel stammende Zitat zu der Abbildung in der Ratsstube in Goslar DI 45 (Stadt Goslar), Nr. 59.
  10. Nach Lc 2,21; vgl. auch CAO Vol. III, Nr. 1807.
  11. CAO Vol. III, Nr. 2946; Carmina Scripturarum, S. 436; nach Lc 2,14.
  12. CAO Vol. III, Nr. 3975; Carmina Scripturarum, S. 438–440; nach Lc 2,29.
  13. Io 19,19.
  14. Mt 27,54.
  15. Carmina Scripturarum, S. 486; Io 20,27–28.
  16. Vgl. zum Beispiel Thomas a Kempis, Cantica, Nr. 93 S. 380 f. Vgl. zu Thomas von Kempen LexMA Bd. VIII, Sp. 720 (M[anfred] Gerwing).
  17. Vgl. Spangenberg 1820, S. 313 f.; Engelhard 1891, S. 18; Engelhard 1895, S. XII; Hahn 1965, S. 51; Gmelin 1974, Kat. Nr. 185 S. 557 f., Kat. Nr. 187 S. 569; DI 19 (Stadt Göttingen), Nr. 80; Wolfson 1992, Kat. Nr. 76 S. 194 f. Auch der Text der beiden zusätzlichen, die Innenseiten der Flügel einfassenden und deren Inhalt kommentierenden elegischen Distichen wird den Dargestellten in den Mund gelegt.
  18. Vgl. Augustinus, De trinitate, CChrSL 50 2,10,64 ff. „sicut humanam illam formam ex virgine maria trinitas operata est sed solius filii persona est, visibilem namque filii solius personam invisibilis trinitas operata est“. Guibertus de Novigento, De bucella Iudae data (PL Bd. 4, col. 535 B), „... quia sicut in Maria carnem, sic in altari misterium trinitas operatur.“
  19. Dazu zuletzt Kotková 1999, S. 45 mit der älteren Literatur; vgl. auch Wolfson 1992, S. 192; Katalog Braunschweig 1985, S. 428; Gmelin 1984, S. 209 mit Anm. 34; Gmelin 1974, Kat. Nr. 183–193 S. 543–583; DI 42 (Stadt Einbeck), Nr. 31, 32, 35, 39; Stange 1967–1978 Bd. 1, Nr. 800–809 S. 240–244; Kelterborn 1966, S. 127–130; Kelterborn 1965, S. 71–75; Hahn 1965, S. 39–70; Hahn-Jänecke 1965, S. 115–136; Stange 1954, S. 129–134; Busch 1931, S. 179–186 und passim; Zeppenfeldt 1917, S. 241–251.
  20. Kotková 1999, S. 58 f.; vgl. auch DI 19 (Stadt Göttingen), Nr. 56.
  21. Gmelin 1974, Kat. Nr. 187 S. 570.
  22. Ebd., S. 567.
  23. Dargestellt ist die Darbringung im Tempel nach Lc 2,29; vgl. oben bei Anm. 12.
  24. Kostbarkeiten 2001, S. 102. ([Peter] F[indeisen]).
  25. GEH, S. 86; UBHH Bd. 2, Nr. 1226 S. 438 f. von 1270 XI 5.
  26. UBHH Bd. 3, Nr. 2215 S. 324–326 v. 1329; LHASA Magdeburg, Rep. U5 XVII e, Nr. 19 a v. 1490 VIII 6.
  27. Ebd., Nr. 50 von 1507 X 21; zum Standort des Raphonaltars vgl. oben bei Anm. 1.

Nachweise

  1. Büsching 1819, S. 251 (nur CC).
  2. Niemann 1824, S. 24 (nur M, N, CC).
  3. Lucanus 1837, S. 10 (nur CC) mit Abb. Taf. VII.
  4. Lucanus 1866, S. 49 (nur CC).
  5. Engelhard 1891, S. 17 (A, L, CC).
  6. Engelhard 1895, S. XII (CC).
  7. BKD, S. 298 (nur CC) mit Fig. 100–102.
  8. Meyer 1936, Abb. 16.
  9. Hinz 1964, Abb. S. 198–200.
  10. Hahn 1965 (R, CC).
  11. Gmelin 1974, Kat. Nr. 187 S. 562–570 mit Abb. 187.1–187.8.
  12. Findeisen 1996, Abb. S. 184.
  13. Kostbarkeiten 2001, Abb. S. 103.
  14. Der heilige Schatz 2008, Nr. 108 S. 358–361 mit Abb. (Olga Kotková) (R, W, CC).

Zitierhinweis:
DI 75, Halberstadt Dom, Nr. 161 (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di075l003k0016107.