Inschriftenkatalog: Enzkreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 22: Inschriften Enzkreis (1983)

Nr. 372 Niefern (Gem. Niefern-Öschelbronn), ev. Pfarrkirche 1635

Beschreibung

Epitaph des Pfarrers Peter Waltz und seiner Kinder Joseph und Elisabeth. Im Langhaus der Kirche unter dem Lettner. Denkmal aus gelbem Sandstein mit halbkreisförmigem Giebelfeld, darin Halbfiguren des Pfarrers (im Talar) und der beiden Kinder. Inschriftfeld mit Knorpelrahmung, oben Engelskopf.

Maße: H. 147,5, B. 70,5, Bu. 1,6–2 cm.

Schriftart(en): Inschriften-Fraktur.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/2]

  1. Bedencket an Ewere Lehrer die eüch / daß wort Gottes gesagt haben welcher Ende scha/wet an vnd volget Ihrem Glauben nach / Mein Gott sey du ietz nicht Ferne von mir Eile / mir beyzustehen Herr mein hilffe / Ich weiß daß mein Erlöser lebt vnd er würt / mich hernach auß der Erd wider auferwecken1)

    Anno 1635 den 3 Maij Starb / in Christo Seelig der Ehrwürdig vnd Wol/gelehrt Herr Peter Waltz geweßner Pfer/rer allhie 〈   〉 Jahr vnd zuvor Diaconus zu / Pfortzheim 〈 〉 Jahr./ Im gemeltem Jahr volgten im seine Liebe Kind / Joseph starb den 14 Novembris seines altters / 7.Jahr / Elisabeta starb den 23 Novembris Ihres altters / 2 Jahr 7 Monat / Denen Gott gnad Amen.

Kommentar

Peter Waltz war aus Rastatt gebürtig. 1625 wird er als Archidiakon in Pforzheim genannt; in der Grabschrift sind die Amtszeiten nicht aufgefüllt2. Eine Porträtdarstellung des Verstorbenen auf dem Grabstein zeigt auch das Epitaph für den Pfarrer Markus Wild und seine Ehefrau aus dem Jahre 1626 in Friolzheim3. Man könnte an die gleiche Werkstatt denken; Porträtdarstellungen auf Grabsteinen sind seit dem 16. Jahrhundert unter dem Einfluß der Renaissance nachzuweisen, beschränken sich aber zunächst auf die Kreise des Adels und des vornehmen Bürgerstandes4.

Anmerkungen

  1. Hebr. 13, 7; Ps. 38, 22–23; die beiden letzten Zeilen Hiob 19, 25.
  2. Neu, Pfarrerbuch II 642.
  3. Vgl. nr. 364.
  4. Vgl. DI. XVI (Mannheim-Sinsheim) nr. 121 und DI. XII (Heidelberg) nr. 569.

Nachweise

  1. KdmBaden IX 7, 180.

Zitierhinweis:
DI 22, Inschriften Enzkreis, Nr. 372 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di022h008k0037204.