Inschriftenkatalog: Enzkreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 22: Inschriften Enzkreis (1983)
Nr. 196 Königsbach (Gem. Königsbach-Stein), ev. Pfarrkirche 1535
Beschreibung
Grabstein des Johann Bernhard Ode. Außen an der Südseite des Langhauses. Hochrechteckige Platte aus gelbem Sandstein. Umschrift auf der Randleiste; im vertieften Feld Flachrelief eines Geistlichen im Meßgewand mit Kelch; über ihm Andeutung eines Astwerkbaldachins. Platte stark abgetreten und quer gebrochen.
Maße: H. 182, B. 91, Bu. 6,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
An(n)o d(omi)ni 1535 vff den / ·3·tag Noue(m)bris In [de]r 2.stund nach mittag /Starb der wirdig her Johan Bernhardi Ode Pro[. . .. . .] Etterspurck de(m) got gnad
Anmerkungen
- Toepke I 488.
- Oder zu beziehen auf das Augustinerchorherrenstift Ettersburg bei Weimar? Dann wäre die Ergänzung professus de möglich.
Zitierhinweis:
DI 22, Inschriften Enzkreis, Nr. 196 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di022h008k0019603.
Kommentar
Der Text der Inschrift ist nicht ganz eindeutig zu klären. Der Name könnte auch Johann Bernhardi lauten; ein Johann Ode aus Heilbronn wurde 1512 in die Heidelberger Matrikel eingeschrieben1. Das Fehlen des zweiten Vornamens muß nicht gegen die Identität sprechen. Das an der Stelle des Bruchs nicht mehr zu ergänzende Wort (Berufsbezeichnung, Titel?) läßt sich zu professus oder professor vervollständigen; dann müßte aber die Ortsbezeichnung entweder dekliniert sein oder eine Präposition vor sich haben. Der Ortsname ist vielleicht falsch überliefert2.
Die Schrift zeigt einen Ansatz zur Ausgestaltung in Richtung auf die Fraktur, deutlich zu erkennen bei den Versalien B, P und E.