Inschriftenkatalog: Enzkreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 22: Inschriften Enzkreis (1983)
Nr. 169 Gräfenhausen (Gem. Birkenfeld), ev. Pfarrkirche 1515 ?
Beschreibung
Grabstein des Jodokus Hußner mit Nachbestattungsinschrift für Abraham Sautter. Im Schiff der Kirche an der Nordwand, 4. Stein von Westen. Früher im Plattenbelag des Fußbodens. Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien (A). Im ehemals leeren (?) Mittelfeld umlaufend zwischen Linien Nachbestattungsinschrift, die sich in 6-zeiligem Block oben in der Mitte fortsetzt (B).
Maße: H. 191, B. 97, Bu. 7 (A), 6–6,5 (B) cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel (A), Kapitalis (B):
Anmerkungen
Zitierhinweis:
DI 22, Inschriften Enzkreis, Nr. 169 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di022h008k0016904.
Anno·do(mi)ni · 1515·/ die 18·mensis·augusti · obiit · d(omi)n(us) · / iodoc(us) · hußner / c(a)plan(us) · in · greffenhüsse(n) ·c(uius) · a(nima) · r(equiescat) · i(n) · p(ace)
Die letzte Ziffer der Jahreszahl ist nicht eindeutig; es könnte auch 8 zu lesen sein. Die Schrift macht an einzelnen Stellen den Eindruck späterer Nacharbeitung.
· M(AGISTER) · ABRAHAM · SAVTTER ·/ TVB(INGIAE) · NATVS · D(IE) · III · IAN(VARII) ANNO MDCXCIX ·/ A · PRAECEPTORATV / TVB(INGIAE) PASTOR · HEIC · LOCI · FACTVS · D(IE) XII / MART(II) / ANNO 1737 / DENATVS / D(IE) XII · DECEMB(RIS) / ANNO 1758 ·/AET(ATIS) LX ·/
Kommentar
Nachbestattungsinschrift gilt einem in Tübingen gebürtigen Magister Abraham Sautter, der im Alter von 38 Jahren Pfarrer in Gräfenhausen wurde. Zweitverwendung von Grabsteinen ist mehrfach zu beobachten; in Gräfenhausen wurde sie auch bei einem anderen Stein des beginnenden 16. Jahrhunderts geübt1, außerdem beim Grabstein des Veit Schöner von Straubenhardt von 15282. In Langenalb verwendete man die Rückseite eines Grabsteines von 1521 erneut im 17. Jahrhundert3.