Inschriftenkatalog: Enzkreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 22: Inschriften Enzkreis (1983)
Nr. 160 Gräfenhausen (Gem. Birkenfeld), ev. Pfarrkirche 1510
Beschreibung
Grabstein eines Unbekannten mit Nachbestattungsinschrift für Jakob Schnaitzinger. Außen an der Nordwand der Kirche. Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien (A) und zweiter Umschrift innen (B). Im Mittelfeld noch erkennbar Umrisse eines großen Kreuzes in Ritzzeichnung. Am Fuß Totenschädel und gekreuzte Knochen, darunter Monogramm RW. Oben auf dem Kreuzbalken eingeritzt Monogramm I S (verschlungen). Stark abgetreten, bei Inschrift A teilweise Schriftverlust.
Maße: H. 173, B. 70, Bu. 4 (A), 6,2 (B) cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel (A), Kapitalis (B).
- A
[Anno domini] 1 5 10 / · vf · den · 28 · tag · des · Cristmons · starb · der · erber · / [. . . . .] · michel · [. . . . . ./. . . . . . . . . . . . . . . .]
- B
[ANO] M:DC /LXXIX · DEN · XIX · MART(II) · STARB · IACOB · SCHN/AITZINGE/R · SEINES · ALTERS · LXXII · IAH[R]
Zitierhinweis:
DI 22, Inschriften Enzkreis, Nr. 160 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di022h008k0016004.
Kommentar
Über die Person des Bestatteten läßt sich keine Angabe machen, da die noch zu identifizierenden Hasten keine sinnvolle Lesung des Nachnamens oder der eventuellen Amtsbezeichnung zulassen. Das Kreuz im Mittelfeld muß jedenfalls zur ersten Inschrift gehören, da das Monogramm I S (= Jacob Schnaitzinger) die Ritzlinien überlagert und im Gegensatz zu der Kreuzzeichnung noch deutlich und ohne Abtretungsspuren ist. Vermutlich lag die Platte nach 1510 im Boden der Kirche und wurde erst für die Nachbestattungsinschrift im Jahre 1679 aufgenommen.