Inschriftenkatalog: Enzkreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 22: Inschriften Enzkreis (1983)
Nr. 149 Schellbronn (Gem. Neuhausen), kath. Pfarrkirche (1134)/A. 16. Jh.
Beschreibung
Bauinschrift außen an der Nordwand der Kirche. Querrechteckiger Stein mit Spitzgiebel, Rand unter Putz. Im vertieften Feld oben ein Wappen in Relief, darunter Inschrift in 3 Zeilen. Roter Sandstein, Schrift schwarz nachgezogen.
Maße: H. 65, B. 80, B. 5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
Annvang dere(r) · / ckapell · Anno · do(m)i(n)i · / M · c · xxx · iiij · /
Gemmingen. |
Anmerkungen
- KdmBaden IX 7, 196.
Nachweise
- KdmBaden IX 7, 196.
- Stocker, Gemmingen III 6.
Zitierhinweis:
DI 22, Inschriften Enzkreis, Nr. 149 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di022h008k0014902.
Kommentar
Der Stein ist offenbar Ersatz für eine frühere Bauinschrift, deren Datierung auf das Jahr 1134 allerdings höchst zweifelhaft erscheinen muß. Die Kapelle, auf die sich die Inschrift bezieht, wurde im 18. Jahrhundert als baufällig bezeichnet und abgerissen; der Stein war damals am Eingang angebracht1. Ob diese Kapelle einen Vorgängerbau hatte, dessen Inschrift (mit falscher Lesung der Jahreszahl?) reproduziert wurde, ist ungewiß. Da die Familie von Gemmingen erst seit 1407 in Schellbronn begütert war, ist ein Terminus post quem für die Entstehung des vorliegenden Steins gegeben. Dem Schriftcharakter nach kann er kaum vor dem Beginn des 16. Jahrhunderts entstanden sein: die Versalien A sind der Kapitalis entnommen, die Minuskel hat deutliche Fremdformen (c, d, r).