Inschriftenkatalog: Enzkreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 22: Inschriften Enzkreis (1983)
Nr. 108† Remchingen, ehem. ev. Pfarrkirche 1477
Beschreibung
Grabstein des Wilhelm Nix von Hoheneck. Über Standort und Ausführung keine näheren Angaben. Die Kirche (an der Stelle des Wilferdinger Bahnhofs) wurde 1785 abgebrochen, die Grabsteine sollten später an der Kirchhofmauer neu aufgestellt werden, sind aber seither verschollen. Durch eine Aufzeichnung anläßlich einer Kirchenvisitation 1743 blieben die Texte der Inschriften erhalten.
Wortlaut nach Kastner.
Anno Dom(ini) 1477 Montag nach Joachimtag ist Wilhelm Nix von Hoheneck genannt Entzberg gestorben dem Gott gnädig sye.
Datum: 9. Dezember (?).
Anmerkungen
- Braun, Tracht und Attribute 360. – Grotefend 68 nennt für Datierungen die Diözesen Basel, Chur und Konstanz, Franziskaner, Prämonstratenser und Karmeliten.
- Krieger II 577; Alberti II 555.
Nachweise
- Kastner nr. 1.
Zitierhinweis:
DI 22, Inschriften Enzkreis, Nr. 108† (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di022h008k0010804.
Kommentar
Die Lesung erscheint nicht zweifelsfrei; der Joachimstag als Festkalenderdatierung ist im Mittelalter ungebräuchlich, zumal der Kult des Heiligen sich erst im ausgehenden Mittelalter überhaupt durchsetzte1. Wahrscheinlich war nach einem der Johannestage datiert. – Wilhelm Nix von Hoheneck (Stammburg Hoheneck bei Dillweißenstein/Stadt Pforzheim) wurde 1463 von Markgraf Karl von Baden mit der Burg Hoheneck bei Remchingen belehnt2. Über die Erben ging die Burg an das Geschlecht der Remchingen.