Inschriftenkatalog: Enzkreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 22: Inschriften Enzkreis (1983)
Nr. 40 Remchingen, Schwimmbad 1393
Beschreibung
Grabstein des Heinrich von Remchingen. Wahrscheinlich aus der um 1820 abgebrochenen alten Pfarrkirche zu Oberwössingen, in der Folgezeit Zweitverwendung als Unterlage für einen Kelterbaum; 1976 in Wössingen (Gem. Walzbachtal) im Garten des Anwesens Hauptstr. 85 aufgefunden. Die Platte wurde der Gemeinde Remchingen als Dauerleihgabe überlassen und am Schwimmbadgebäude aufgestellt. Rechteckplatte aus gelbem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien; im Feld Wappen mit Helm und Helmzier (letztere abgemeißelt) unter Baldachin. In der Kopfzeile und in der r. Langzeile unten Fehlstellen (Buchstabenverlust); in der Mitte rechteckige Vertiefungen von der Zweitverwendung herrührend.
Maße: H. 211, B. 108, Bu. 7 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
+ ann[o · d(omi)]ni · m · c · c · c · l · / xxxx · iii · obiit · heinric(us) · [de remching]en ·/ armiera) · dom(ini)ca · post · Jaco/bi · apostoli · cui(us) · a(n)i(m)a · requi[es]cat · in pace · ame(n) · /
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1393 starb Heinrich von Remchingen, Ritter, am Sonntag nach (dem Tag) des Apostels Jakobus, dessen Seele in Frieden ruhen möge. Amen.
Datum: 27. Juli.
Remchingen. |
Textkritischer Apparat
- So statt armiger.
Anmerkungen
- Neuer Gemeindename seit 1973; vgl. AmtlKreisbeschreibung V 576.
- Krieger II 1515ff.
- Koch-Wille I nrr. 5420, 5540; Fester I nrr. 1507, 1639, 1769.
- Fester I nrr. 1769, 2027, 2177. – Zur Genealogie vgl. Alberti II 629; Möller AF. II Taf. 77.
- Fester I nr. 1639.
Nachweise
- KdmBaden IX 1, 164.
- D. Lutz, in: Forschungen u. Berichte 6 (1979) 277 u. Abb. 64.
- Vgl. Abb. 10 auf Taf. IV in DI. XX (Großkreis Karlsruhe).
Zitierhinweis:
DI 22, Inschriften Enzkreis, Nr. 40 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di022h008k0004007.
Kommentar
Die Stammburg des Geschlechts befand sich bei Wilferdingen (Enzkreis); sie war namengebend für den Ort Remchingen1. Die Familie war in Wössingen als Lehnsträger der Markgrafen von Baden seit dem 14. Jh. begütert2. Heinrich von Remchingen ist 1390–1392, tot 1394–97, nachweisbar3; seine Gemahlin war Agnes von Sickingen (gest. n. 1427)4; beider Sohn Hans wurde 1395 belehnt5.