Inschriftenkatalog: Ehemaliger Landkreis Querfurt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 64: Querfurt (2006)

Nr. 130 Schmirma (Gem. Oechlitz), Gehöft Nr. 42 1581

Beschreibung

Wappentafel, Sandstein. Zwischen Pforte und Haupttor ist in etwa 2 m Höhe eine querrechteckige Platte in die Außenseite der Grundstücksmauer eingelassen. Das etwas eingetiefte Binnenfeld wird von einem ca. 9 cm breiten Rahmen umgeben. Im Zentrum erkennt man die reliefierten Konturen eines Wappenschildes, den oben die vier Ziffern einer Jahreszahl (A) und darunter vier Initialen (B) flankieren. Sämtliche Zeichen wurden erhaben ausgeführt und sind heute stark verwittert.

Maße: H.: 45 cm; B.: 75 cm; Bu.: 5 cm, Zi.: 8–10 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

SAW Leipzig, Inschriftenkommission (Ilas Bartusch) [1/1]

  1. A

    15 //a) 81

  2. B

    Bb) · K //a) T · S ·

Wappen:
unbekannt.1)

Kommentar

Ziffern und Buchstaben sind unbeholfen geschlagen und weitgehend unverziert. Den stark nach rechts durchgebogenen Schaft des B (?) verbindet unten eine Schlinge mit dem Bogen. Die geradlinigen Schrägbalken des K treffen in der Mitte des Schafts stumpfwinklig aufeinander. Die Schäfte beider 1 haben keinen Anstrich und sind unten leicht nach links gekrümmt. Als Worttrenner dienen Punkte in Zeilenmitte.

Da das älteste noch vorhandene Schmirmaer Kirchenbuch erst mit dem Jahr 1633 einsetzt, lassen sich die Namensinitialen nicht auflösen.2) Vermutlich bezeichnen sie wie das Allianzwappen (?) zwei Eheleute.

Textkritischer Apparat

  1. Wappenschild.
  2. B] Buchstabe stark verwittert, Identifikation unsicher.

Anmerkungen

  1. Stark verwittert. Vorn ein nach rechts durchgebogener und rechts gezinnter Stab; möglicherweise eine Hischstange (?), hinten eine Schere (?). Die Identifizierung mit einem kursächsischen Wappen, das vorn den linksgewendeten Rautenkranz (Sachsen) und hinten die gekreuzten Schwerter (Erzmarschallamt) wiedergäbe (vgl. Nr. 109), kommt wohl weniger in Betracht. Allerdings gehörte das nahegelegene Mücheln (Lkr. Merseburg/Querfurt) bereits ab 1320 dem Haus Wettin, vgl. Neuß, Erich, Mücheln, in: Provinz Sachsen-Anhalt, hg. v. Berent Schwineköper (Handbuch der historischen Stätten Deutschlands 11), Stuttgart 1987, S. 336 f., hier 337.
  2. Vgl. PfA Schmirma, Kb. 1. Von dem älteren Kirchenbuch zeugt darin nur noch ein einziges loses Blatt. Eine einfache Ortsbeschreibung bietet Schmidt 1924, S. 15–17.

Zitierhinweis:
DI 64, Querfurt, Nr. 130 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di064l002k0013003.