Inschriftenkatalog: Ehemaliger Landkreis Querfurt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 64: Querfurt (2006)
Nr. 60† Gatterstädt (Stadt Querfurt), ev. Kirche (St. Georg) 1505
Beschreibung
Glocke. Als mittlere des dreitönigen Geläutes der St.-Georgs-Kirche ist sie im Jahre 1734 durch einen Neuguß von Peter Becker in Halle (Saale) ersetzt worden.1)
Inschrift nach Dietmann.
A(nn)o D(omi)ni 1505 Jaa), hilf Gott, Maria, Merito Petri et omnium Sanctorumb).
Übersetzung:
(...) Maria, dank Petrus und aller Heiligen.
Textkritischer Apparat
- A(nn)o D(omi)ni 1505 Ja] Lies nach Vergleich mit Nr. 63 vermutlich: A(nn)o D(omi)ni m ccccc v iar. Dietmann läßt den Text mit Ja beginnen und setzt A(nn)o D(omi)ni 1505 an den Schluß. In PfA Leimbach, Chronik nur als Paraphrase wiedergegeben.
- Sanctorum] Sanctoru(m) PfA Leimbach, Chronik. Abk. durch Nasalstrich über dem u.
Anmerkungen
- Vgl. Kdm. (Querfurt) 1909, S. 109, hier Beschreibung und Inschrift der neuen Glocke. Zur Standortangabe vgl. PfA Leimbach, Chronik 1714/17, S. 48, 50. Dietmanns Lokalisierung (St.-Petri-Kirche) dürfte auf einer Verwechslung beruhen, die ebenso Nr. 38 betrifft, vgl. Dietmann 1/3, 1754, S. 792.
- Vgl. Nr. 59, 63.
- Vgl. PfA Leimbach, Chronik 1714/17, S. 50; Dietmann 1/3, 1754, S. 792.
Nachweise
- PfA Leimbach, Chronik 1714/17, S. 50.
- Dietmann 1/3, 1754, S. 792.
Zitierhinweis:
DI 64, Querfurt, Nr. 60† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di064l002k0006006.
Kommentar
Jahresangabe und Formular der Inschrift lassen keinen Zweifel daran, daß auch diese Glocke ein Werk des Gießers Paul Mas war.2) Die Ähnlichkeit mit Nr. 63 veranlaßt sogar zu der Erwägung, ob es sich hier nicht um zwei divergierende Überlieferungen für ein und dieselbe Glocke handelt. Dagegen ist jedoch einzuwenden, daß die oben wiedergegebene Inschrift durch zwei unabhängige Kopisten tradiert wurde, die beide das Jahr 1505 statt 1506 (wie in Nr. 63) nennen. Außerdem erscheint die dann anzunehmende Fehllesung Merito Petri anstelle von anna salp drit s(anctvs) petrvs äußerst unwahrscheinlich. Schließlich besaß die St.-Georgs-Kirche seit jeher ein dreitöniges Geläute,3) so daß sich die Frage nach dem Vorgänger für die 1734 gegossene Glocke durch diese Überlieferung schlüssig beantworten läßt.