Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 804† St. Magni nach 1626

Beschreibung

Neunzehn Gemälde in den Brüstungsfeldern der Prieche. Unter jedem Gemälde befand sich der Name des Stifters und dessen Wappen. Auf der Westseite der Prieche sechs Gemälde mit Szenen aus der Vita Christi (A), auf der Südseite dreizehn Gemälde mit Szenen aus der Apokalypse (B). In dem dritt- und viertletzten Wappen Initialen (C).1)

Inschriften nach der Sammlung Sack.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    HEINRICH OLDENBRUCH2) / REICHEN KASTEN HERRN // MARTEN HILLEN3) / REICHEN KASTEN HERRN // FRANTZ APELSTIDDE4) / REICHEN KASTEN HERRN // HENNING HOFFMEISTER5) / ARMEN KASTEN HERRN // HANS BOLEMAN6) / ARMEN KASTEN HERRN // ESAIAS KOTEN7) / ARMEN KASTEN HERRN

  2. B

    D(OKTOR) PETRUS TUCKERMAN8) ABT / ZU RIDDAGSHAUSEN // BARTOLDUS RITTER9) FÜRSTLICH(ER) / CAM(M)ER SECRETARIUS // EHR . a) HEINRICUS CONRADI10) PASTOR / AD S . MAGNI P(OST) M(ORTEM) // M(AGISTER) HERMANNUS ALBERTI11) PASTOR / AD S . MAGNUM P(OST) M(ORTEM) // M(AGISTER) JUSTUS GESENIUS12) PASTOR / AD S . MAGNUM // M(AGISTER) CHRISTOPHORUS LECHELIUS13) / PASTOR AD S . MAGNUM // EHRa) . FRANCISCUS VÖLCKERLING14) / PASTOR AD S . MAGNUM // PHILIPPUS LÖBER15) // ANDREAS SEBECK16) // SIMON WESSEL17) // BERENDT WOLTORP18) // ASCHEN KAMLADEN19) // VALENTIN BOLLEMAN20)

  3. C

    S . W . // B . W .

Kommentar

Die Stiftung der Gemälde wurde durch einen Aufruf der Provisoren der Magnikirche vom 24. Juni 1626 veranlaßt.21) Die Tatsache, daß die Pastoren Hermann Alberti und Heinrich Conradi inschriftlich als verstorben bezeichnet sind, deutet auf eine Entstehung der betreffenden Gemälde nach 1629 bzw. nach 1631, den Todesjahren der beiden Geistlichen.22)

Textkritischer Apparat

  1. Die Auflösung ist unsicher. Möglicherweise EHRWÜRDEN.

Anmerkungen

  1. Beschreibung nach den Angaben in der Sammlung Sack, Nr. 137, p. 151.
  2. Wappen Oldenbruch (steigender Löwe, davor mit Sparren belegter Querbalken). Alle Wappenbeschreibungen nach der Zeichnung in der Sammlung Sack, ebd.
  3. Wappen Hille (zwei sich kreuzende gestümmelte Äste mit je einem Blütenstengel daran). Vgl. Meier/Kämpe, Heraldische Untersuchungen 1903, S. 26. Zu Martin Hille vgl. a. Nr. 904, 908, 924, 925 u. 1093.
  4. Wappen Apelnstedt (ausgerissener Baum mit zwei Eicheln daran). Zu Franz Apelnstedt vgl. Nr. 904, 908 u. 924.
  5. Wappen Hofmeister (zwei steigende Wölfe, ein Vogelbein haltend). Zu Henning Hofmeister vgl. a. Nr. 924.
  6. Wappen Bolemann (Ast, daraus nach oben ein Blütenzweig hervorwachsend).
  7. Wappen Kothe (steigender Hund mit Halsband, einen Zweig im Maul). Zu Esaias Kothe vgl. Nr. 914.
  8. Wappen Tuckermann (geteilter und mehrfach gespaltener Balken, darüber doppelköpfiger Adler, darunter springender Hirsch zwischen zwei Krümmen). Zu Peter Tuckermann vgl. Nr. 1007.
  9. Wappen Ritter (gestümmelter Ast, nach oben zwei, nach unten ein Kleeblatt daraus hervorwachsend).
  10. Wappen Conradi (Herz, daraus Blumen hervorwachsend). Zu Heinrich Conradi vgl. Nr. 831.
  11. Wappen Alberti (Zackenkranz, darin ein Chamäleon).
  12. Wappen Gesenius (zwei gekreuzte Knochen, daraus Ähren hervorwachsend).
  13. Wappen Lechel (Herz, daraus drei Blumen hervorwachsend). Zu Christopher Lechel vgl. Nr. 1124.
  14. Wappen Völckerling (Vogel mit Gegenstand im Schnabel über einer Hausmarke H37). Zu Franz Völckerling vgl. Nr. 1145.
  15. Wappen Löber (Schild gespalten, rechts ein Pfeil, links ein halbes Hufeisen).
  16. Wappen Sebeck (Kranz, ein Herz umgebend, in dem Herz ein Beil).
  17. Wappen Wessel (Hausmarke H38).
  18. Wappen Woltorp (Hausmarke H39).
  19. Wappen Kamladen (Hausmarke H40).
  20. Wappen Bollemann (Hausmarke H41).
  21. So ein Vermerk in der Inschriftensammlung Mack ohne Nachweis der Herkunft. In den einschlägigen Archivalien ist der Aufruf nicht enthalten.
  22. Brutzer, St. Magni Gedenkbuch, S. 69.

Nachweise

  1. Sammlung Sack, Nr. 137, p. 151.

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 804† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0080401.