Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig. Kloster Riddagshausen und eingemeindete Dörfer

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DIO 7: Stadt Braunschweig III (2023)

Nr. 67 Bevenrode, Kirche 1647

Beschreibung

Epitaph für den Pastor Johannes Hess und seine Familie. Eichenholz, farbig gefasst. Im Chor an der Nordwand hängend. Im Mittelfeld ein Ölgemälde des Verstorbenen und seiner Familie vor dem gekreuzigten Christus mit dem dreisprachigen Titulus A. Zur Linken der Verstorbene mit seinen drei Söhnen, zur Rechten seine Frau mit einer Tochter und einem vor ihnen liegenden Wickelkind. Über dem Wickelkind und in den Händen von zwei der Knaben rote Kreuze, die sie als verstorben kennzeichnen. Der Bildrahmen ist schwarz-gold gefasst und an den Seiten mit reliefiertem Barockwerk versehen. In dem über dem Bildnis befindlichen Giebel ein Brustbild Christi als Salvator mundi. Unterhalb des Gemäldes befand sich laut des Kunstdenkmälerinventars eine schwarze Kartusche mit Barockrahmung, in die mit goldener Farbe Inschrift B sowie die darunter befindliche Jahreszahl C aufgemalt waren. Zu einem unbekannten Zeitpunkt wurde diese durch eine heute an dieser Stelle hängende querrechteckige Tafel mit der Aufschrift Epitaph Pastor Hess Bevenrode 1647 ersetzt.1)

Inschriften B, C nach Kdm.

Maße: H. 108 cm, B. 102 cm. Bu. 0,6 cm (A).

Schriftart(en): Hebräische Buchstaben (A); Kapitalis (A).

Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Anna Weissmüller) [1/2]

  1. A

    ינמיa) ‎/ INBIb) ‎/ INRIc)2)

  2. B†

    Im Jahr Christi 16⟨..⟩d) ist der ehrwürdige und wohlgelahrte Johannes Hess Pfarrherr allhier zu Bevenrode samt dero ehrbare tugendsamen Frawen Magdalena Busmannin seine eheliebe Hausfraw welche im Jahr 16⟨..⟩e) in Gott selig verschieden Sind auch samt ihren Kindern als Johannes Christian Margreta Elisbeth Wulbrand und Sophia allhier beigesetzt worden Denen Gott eine sanfte Ruhe geben wolle

  3. C†

    1647

Kommentar

Johannes Hess war von 1628 bis 1633 in Rethem (Lkr. Heidekreis) und von 1633 bis 1640 in Winsen/Alller (Lkr. Celle) als Pastor tätig. Seit 1640 war er Pastor adjunctus und ab 1641 bis zu seinem Tod Pastor in Bevenrode.3) Am 19. November 1631 heiratete er in Celle Magdalena Bußmann, Tochter von Johann Schlüßelburg (später Burgwedel) und Margarete Kelp. Johannes Hess verstarb am 09. Februar 1648.4)

Textkritischer Apparat

  1. Lies יֵשׁזּעַ · הַנָּצְרִי · מֶלֶךְ · הַיְּהזּדִים
  2. Lies I(ESOVS HO) N(AZORAIOS HO) B(ASILEVS TON) I(OVDAION) für Ἰησοῦς ὁ Ναζωϱαῖος ὁ βασιλεὺς τῶν Ἰουδαίων.
  3. Lies I(ESVS) N(AZARENVS) R(EX) I(VDEORVM).
  4. 16⟨..⟩] 1648 Hahne.
  5. 16⟨..⟩] 1647 Hahne.

Anmerkungen

  1. Unterhalb der Inschrift ist noch eine ältere Inschrift zu erkennen: EPITAPH D(ES) PASTORS IOH(ANNES) HESS U(ND) S(EINER) FAMILIE + ‎/ BEVENRODE 1647.
  2. Io 19,19.
  3. Vgl. NLA WO, 126 Neu Nr. 392 (Corpus Bonorum Bevenrode, Bienrode und Waggum), Bd. 1, Teil II, S. 4.
  4. Biographische Angaben nach Freist/Seebaß, Pastoren, Bd. 2, Nr. 1674. Zu seiner Grabplatte siehe Kat.-Nr. 69.

Nachweise

  1. Kdm. Kreis Braunschweig, S. 9 (B, C).
  2. Hahne, Bevenrode, S. 6 (B).
  3. LAW, Kunstgutkartei von Martin Wandersleb s. v. Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Peter und Paul, BS-Bevenrode, Nr. 13 (B, C nach Kdm.).

Zitierhinweis:
DIO 7, Stadt Braunschweig III, Nr. 67 (Anna Weissmüller), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio007g003k0006706.