Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig. Kloster Riddagshausen und eingemeindete Dörfer

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DIO 7: Stadt Braunschweig III (2023)

Nr. 65 Riddagshausen, Klosterkirche 1644

Beschreibung

Grabplatte für die Kinder des Zacharias Brandshagen und seiner Frau Augusta Lucia Veer. Stein. Die Grabplatte liegt rechts in der zweiten Kapelle von Westen an der Südseite des Kapellenkranzes. Sie ist von einer einfach vertieften Leiste umgeben. Im Oberen Abschnitt in einem von Maßwerk umgebenen Rundfeld ein Vollwappen; darunter die vertieft eingehauene Inschrift. Die Grabplatte ist in einem schlechten Erhaltungszustand. Die Inschrift ist zum Teil abgetreten und durch Abplatzungen und Beschädigungen des Steins nicht mehr vollständig lesbar.

Maße: H. 134 cm, B. 68 cm. Bu. 2 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Anna Weissmüller) [1/1]

  1. D(EO) O(PTIMO) M(AXIMO) S(ACRUM) ‎/ [‒ ‒ ‒]ISSIMI . ET . MAXIME STRENUI ‎/ ZACH[‒ ‒ ‒]a) BRAND[.H]AGEN ‎/ [‒ ‒ ‒] SUECICAE [---L]EGIONIS MILI[TU]M ‎/ [‒ ‒ ‒] NOBILIS[‒ ‒ ‒]UDICIS[‒ ‒ ‒]AEb) ‎/ [‒ ‒ ‒] [L]UCIAE ˑ [V]ER [S---] ‎/ POS[T .E]MBERGI PIE MORTUAE [‒ ‒ ‒] MATAE ‎/ [‒ ‒ ‒] [INI ˑ NAT]U ˑ MINIMI FILIOLI ‎/ [‒ ‒ ‒]IAS ANNO 1639 . D(IE) I JUL(II) HA[‒ ‒ ‒]RGI ET ‎/ [‒ ‒ ‒] 16[4]0 . 3 . AUG(USTI) HALBERST[.]D UNA ‎/ [AN]NO 1644 DUO IN WOFFE[‒ ‒ ‒]ANA ‎/ [‒ ‒ ‒]NE HIC . QUE . UNA . SEPULTI ‎/ [‒ ‒ ‒]AMc) EXPECTANT RESURRECTIONEM

Übersetzung:

Dem höchsten und größten Gott geweiht. Des (...) und äußerst gestrengen Zacharias Brandshagen (...) der schwedischen Legion von Soldaten (...) der hochedlen und sehr sittsamen Lucia (...) fromm verstorben (...) jüngsten Söhnleins (...) im Jahr 1639 am 1. Juli (...) und (...) 1640 am 3. August in Halberstadt zusammen (...) im Jahr 1644 zwei in der Wolfenbütteler (...) hier zusammen begraben. Sie erwarten eine (...) Auferstehung.

Wappen:
Brandshagen

Kommentar

Zacharias Brandshagen wurde am 14. März 1603 als Sohn von Zacharias Brandshagen und seiner Frau Catharina Schwarte in Vorpommern geboren. Seine militärische Karriere begann er nach seinem Schulbesuch 1620 als Musketier in den Niederlanden. In der Folgezeit stieg er zu immer höheren Rängen auf und stellte sich schließlich in den Dienst des schwedischen Königs. Bei einem Gefecht vor Vechta verstarb er am 15. Mai 1647 durch eine Schusswunde. In erster Ehe war Zacharias Brandshagen mit Augusta Lucia Veer († 1642), Tochter des Christopher Veer, verheiratet, mit welcher er zwölf Kinder bekam. Neun Kinder verstarben bereits vor dem Tod Zacharias 1647.1)

Textkritischer Apparat

  1. [‒ ‒ ‒]] zu ergänzen ist ZACH[ARIAS].
  2. NOBILIS[‒ ‒ ‒]UDICIS[‒ ‒ ‒]AE] zu ergänzen ist möglicherweise NOBILIS[SIMAE ET P]UDICIS[SIM]AE.
  3. [‒ ‒ ‒]AM] wahrscheinlich zu [LAET]AM zu ergänzen.

Anmerkungen

  1. Biographische Angaben nach Roth, Leichenpredigten, Bd. 9, Nr. 8718. Siehe auch die Grabplatte Zacharias Brandshagens in der St. Martini Kirche in Minden, DI 46 (Stadt Minden), Nr. 193.

Zitierhinweis:
DIO 7, Stadt Braunschweig III, Nr. 65 (Anna Weissmüller), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio007g003k0006508.