Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig. Kloster Riddagshausen und eingemeindete Dörfer

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DIO 7: Stadt Braunschweig III (2023)

Nr. 64† Bevenrode, Kirche 1643

Beschreibung

Glocke. Zuletzt im Corpus Bonorum von Bevenrode (1750) nachgewiesen. Die Inschrift war wahrscheinlich als Umschrift unterhalb der Glockenschulter ausgeführt.1)

Inschrift nach NLA WO, 126 Neu, Nr. 392.

  1. Heinrich Borstelmann in Braunschweig me fecit 1643

Übersetzung:

Heinrich Borstelmann in Braunschweig hat mich gemacht.

Kommentar

Pastor Johannes Hess (vgl. Kat.-Nr. 67) erwarb die Glocke 1643 für 48 Reichstaler, nachdem die vier zuvor in der Kirche befindlichen Glocken während des Dreißigjährigen Krieges verloren gegangen waren.2)

Der aus Magdeburg stammende Gießer und Meister der Schmiedegilde Heinrich Borstelmann war der Sohn eines gleichnamigen Gießers, der von Braunschweig nach Magdeburg verzogen war. Seit spätestens 1624 war Heinrich Borstelmann d. J. in Braunschweig ansässig.3) Hier fertigte er bis 1661 zahlreiche Glocken, die von ihm einheitlich mit seiner Meistersignatur (HEINRICH BORSTELMANN IN BRAVNSCHWEIG GOS MICH bzw. ME FECIT) signiert wurden.4) Heinrich Borstelmann d. J. starb im August 1665 in Braunschweig.5)

Anmerkungen

  1. Vgl. NLA WO, 126 Neu Nr. 392 (Corpus Bonorum Bevenrode, Bienrode und Waggum), Bd.1, Teil II, S. 13.
  2. Vgl. NLA WO, 126 Neu Nr. 392 (Corpus Bonorum Bevenrode, Bienrode und Waggum), Bd.1, Teil II, S. 13.
  3. Vgl. die Glocke in Eilum (Lkr. Wolfenbüttel), Kdm. Kreis Wolfenbüttel, S. 167. Das Gussjahr richtet sich nach Angaben in der Glockenkartei ev.-luth. Landeskirche Hannovers.
  4. Vgl. u. a. die Glocken in der St. Magni Kirche in Braunschweig (DI 56 (Stadt Braunschweig II), Nr. 822 und 838) und in der Kapelle in Marke im Altkreis Osterode (DI 105 (Altkreis Osterode), Nr. 202). Der letzte Borstelmann nachgewiesene Guss stammt aus Viesen (Sachsen-Anhalt), vgl. Pfeifer, Glockengießergeschlechter, S. 42. Eine Zusammenstellung der von Borstelmann gegossenen Glocken wird derzeit von Christine Wulf für den Inschriftenbestand des Landkreises Wolfenbüttel vorbereitet.
  5. Vgl. Pfeifer, Glockengießergeschlechter, S. 42.

Nachweise

  1. NLA WO, 126 Neu Nr. 392 (Corpus Bonorum Bevenrode, Bienrode und Waggum), Bd. 1, Teil II, S. 13.

Zitierhinweis:
DIO 7, Stadt Braunschweig III, Nr. 64† (Anna Weissmüller), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio007g003k0006409.