Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig. Kloster Riddagshausen und eingemeindete Dörfer

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DIO 7: Stadt Braunschweig III (2023)

Nr. 15 Riddagshausen, Klosterkirche 1496

Beschreibung

Grabplatte für Hans von Veltheim. Stein. Die hochrechteckige Grabplatte ist an der Wand des südlichen Seitenschiffs als erstes Grabdenkmal von Osten, zur Linken des Seitenschiffportals aufgestellt. Sie zeigt im Mittelfeld zwei als Ritzzeichnung ausgeführte, nur noch schwach erkennbare Personen unter einer Bogenarchitektur; rechts eine Frau mit langem Gewand und Kopftuch, links vermutlich eine männliche Person. In den Zwickeln der Bogenarchitektur zwei ebenfalls in den Stein vertiefte Wappenschilde. In einer abgetrennten Zeile verläuft die vertieft eingehauene Inschrift um die Grabplatte. Besonders die linke Längsseite ist stark abgetreten und nicht mehr gut leserlich. Von der Mitte der oberen Schmalseite bis zur Mitte der linken Längsseite zieht sich ein ausgefüllter Riss durch die Platte.

Maße: H. 170 cm, B. 98 cm. Bu. 8–10 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Anna Weissmüller) [1/1]

  1. ˑ Anno ˑ d(omi)ni ˑ m ˑ ‎/ cccc ˑ xcvi ˑ des ˑ anderen ˑ ‎/ fridages ˑ in ˑ der ‎/ Vasten1) starf [..]nsa) Van Veltemb)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1496 am zweiten Freitag in der Fastenzeit starb Hans von Veltheim.

Wappen:
LandsbergStammer

Kommentar

Der Versal A in Anno mit beidseitig überstehendem Deckbalken und geknicktem Mittelbalken. Der Balken des e ist zu einem dünnen Strich reduziert. Schaft-r in anderen, Bogen-r in fridages und der. Als Worttrenner dienen Quadrangel mit eingerollten Zierstrichen.

Bei dem Verstorbenen handelt es sich wahrscheinlich um Hans von Veltheim, Pfandherr auf Peine und Rat des Erzbischofs von Magdeburg.2) Einen Hinweis hierauf bietet die im Kloster Loccum (Lkr. Nienburg) befindliche Grabplatte seiner Tochter Anna von Veltheim († 1550). Diese zeigt neben den elterlichen Wappen (Veltheim und Hoym) auch die großmütterlichen (Landsberg und Stammer), die mit den beiden auf der Riddagshäuser Grabplatte abgebildeten Wappen übereinstimmen.3) Die Anbringung dieser Wappen im oberen Bereich der Riddagshäuser Grabplatte ist ungewöhnlich, da an dieser Stelle die Wappen des Verstorbenen und seiner Frau (Veltheim und Hoym) zu erwarten wären. Eventuell haben sich diese ursprünglich im unteren Bereich der Grabplatte befunden.

Textkritischer Apparat

  1. [..]ns] zu ergänzen wäre [Ha]ns.
  2. Veltem] Schluss-m in Form einer 3.

Anmerkungen

  1. 25. Februar.
  2. Zu diesem siehe Schmidt, Geschlecht von Veltheim, S. 74.
  3. Vgl. DI 114 (Lkr. Nienburg/Weser), Nr. 105.

Nachweise

  1. Kdm. Kreis Braunschweig, S. 168.
  2. Werling, Grabdenkmäler und Epitaphien, Nr. 18.

Zitierhinweis:
DIO 7, Stadt Braunschweig III, Nr. 15 (Anna Weissmüller), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio007g003k0001508.