Inschriftenkatalog: Stadt Bonn

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 50: Bonn (2000)

Nr. 5 Rhein. Landesmuseum vor 1060 – 1070

Beschreibung

Fragment, vermutlich eines Gedenksteins (Grabsteins oder „Memoriensteins“?)1) mit Memorialinschrift (Inv.-Nr. D 839). Beim Bau der Ostkrypta des Münsters (um 1060/70) als Spolie in die Mauerfüllung des Kryptagewölbes eingefügt; bei den Nachgrabungen 1929/30 freigelegt und dem Museum übergeben.2) Rotsandstein. Es dürfte sich um ein Bruchstück vom oberen Teil einer Platte mit Inschrift auf den Balken eines lateinischen Kreuzes handeln. Es zeigt den oberen Teil des senkrechten Kreuzbalkens.

Maße: H. ca. 33, B. ca. 18, Bu. 4,5–5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

AWK NRW, Arbeitsstelle Inschriften [1/1]

  1. [- - -] / OPII[- - -]a)

Kommentar

Aus der Fundsituation ergibt sich die Datierung des Fragments deutlich vor der Errichtung des Gewölbes um 1060/70, eine nähere Eingrenzung ist nicht möglich. Der Abstand zwischen den Buchstaben ist sehr groß. Die Hasten werden durch kleine Sporen abgeschlossen. Das O ist kreisrund, der Bogen des schmalen P setzt unten in der Hastenmitte an. Wahrscheinlich sollte statt des P das korrekte B gehauen werden, dessen unterer Bogen dann versehentlich nicht ausgeführt wurde.

Textkritischer Apparat

  1. Sicher zu OBIIT zu ergänzen. OBII(T) [...] Nisters-Weisbecker.

Anmerkungen

  1. Die Funktion des Steins kann nicht mit Sicherheit geklärt werden. Siehe dazu die Einleitung, S. XXXIff.
  2. Lehner/Bader, S. 102 und Tf. 51b.

Nachweise

  1. Lehner/Bader, S. 165 und Tf. 51b.
  2. Nisters-Weisbecker, S. 278, Nr. 87 und Abb. 36.

Zitierhinweis:
DI 50, Bonn, Nr. 5 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di050d004k0000508.