Inschriftenkatalog: Stadt Bonn

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 50: Bonn (2000)

Nr. 433 Vilich, Friedhof 17. Jh.

Beschreibung

Grabkreuz für den Sohn des Hering1) (Herig) Dill, vor der Südmauer des Friedhofs aufgestellt. Latit oder Andesit.2) Der senkrechte Kreuzbalken mündet in ein kurzes Kapitell mit einem lilienförmigen Aufsatz. Lilienförmige Ansätze zu beiden Seiten bilden die Kreuzarme. Fuß verbreitert. Unter der Inschrift eine Hausmarke (Anhang Nr. 18) zwischen Initialen (B).

Maße: H. 73, B. 38, Bu. 4,4 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

AWK NRW, Arbeitsstelle Inschriften [1/1]

  1. A

    DISES / BEGRE/FNVS / IST · HE/RIG · DILLa) / SONN

  2. B

    H(ERIG) // D(ILL)

Kommentar

Die Worttrennung erfolgt durch Dreispitze. Da der Name des Verstorbenen nicht genannt wird, sondern nur der seines Vaters, dürfte es sich um ein Grabkreuz für ein Kind handeln. Vielleicht wurde aus diesem Grunde die ausgefallene, verspielt wirkende Kreuzform gewählt.3) Die plump wirkende Schrift und die gedrungenen Proportionen des Kreuzes lassen vermuten, daß es im Laufe des 17. Jh. entstand.

Textkritischer Apparat

  1. Zweites L kleiner über den Balken des ersten gesetzt.

Anmerkungen

  1. Zum Vornamen siehe Bach, Namenkunde, S. 82, 124f.
  2. Zur Materialbestimmung siehe die Einleitung, S. XXVf.
  3. Vgl. etwa das ähnlich geformte Grabkreuz für ein dreijähriges Kind in Sommerloch (DI 34 [Landkreis Bad Kreuznach], Nr. 607) von 1689.

Nachweise

  1. Freckmann/Bölling, S. 142, Nr. 48 und Abb. 130.

Zitierhinweis:
DI 50, Bonn, Nr. 433 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di050d004k0043302.