Inschriftenkatalog: Stadt Bonn
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 50: Bonn (2000)
Nr. 417 Ramersdorf, Königswinterer Str./Oberkasseler Str. 1658–1690
Beschreibung
Wegekreuz1) mit Stifterinschrift. Ursprünglicher Standort an der Königswinterer Straße in Höhe der Wegeinmündung ‚Am Trajekt‘.2) 1972 wegen Aufweitung der B 42 abgebaut, nach schwerer Beschädigung im 2. Weltkrieg restauriert und 1973 an den heutigen Standort versetzt.3) 1978 erneut gereinigt, restauriert, gehärtet und hydrophobiert.4) Basaltlava. Flache, profilierte Basis, rechteckiger Sockel mit walmdachförmigem Relief. Über der profilierten, vorkragenden und abgerundeten Zwischenplatte der hochrechteckige Mittelteil mit Schriftfeld unter dem Stifterwappen. Auf der abgeschrägten Abdeckhaube ein schlichtes Kreuz mit geraden Armenden.
Maße: H. 309, B. 70, Bu. 3,3 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
EMVNT · GOTTFRI/ED FRE·IHERR · VON · / BOCHOLTZ ZV OREY5) HE/RR · ZV · GRANVILLE TEV/TSCHEN · ORDENS · RITER · / COMMENTHVR · ZV MAS/TRICHT LANDCOMMEN/THVR · DER · BALEY · ALDE/BIESEN FREYHER · ZV GEME/T · GRAVTRODE6) VND · S(INT)a) · PET/ERS FOVR[E]N7) DEN · APRILLISb)
Landkomturwappen Bocholz.8) |
Textkritischer Apparat
- Kürzungszeichen fehlt.
- 1690 fügt Clemen hinzu. Von einer Jahreszahl ist heute allerdings keine Spur mehr vorhanden. I über den Balken des L gestellt.
Anmerkungen
- StA Bonn, Lagerbuch Vilich, Nr. 89: sog. Kommendekreuz.
- StA Bonn, N 1987/652.
- Vgl. Bonner General-Anzeiger vom 26. 1. 1973.
- StA Bonn, N 1987/652; N 1987/1119.
- Heute Oerle (NL).
- Heute Gruitrode (Belgien).
- Heute Fouron St. Pierre (Belgien).
- Quadriert: 1,4 Deutscher Orden; 2,3, Bocholz.
- Neu, S. 57.
- Crassier, Vieux Joncs, S. 230ff.
Nachweise
- A. Fahne, Die Aufschwörungen, Grab- und Denkmale der Gräflichen Familie von Bocholtz usw., Köln 1857, S. 121.
- Bonner Zeitung vom 22. 4. 1869.
- Maaßen, Dekanat Königswinter, S. 279.
- Clemen, KDM, S. 328f.
- Neu, Deutschordenskommende, S. 58.
- Bücher, Wegekreuze, S. 83, Nr. 68 mit Abb.
- Hacker-de Graaff, S. 226.
Zitierhinweis:
DI 50, Bonn, Nr. 417 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di050d004k0041708.
Kommentar
Das Y wird in Form von zwei parallelen Hasten wiedergegeben, wobei die rechte unten in einem kleinen Kreis endet. Bogen und Cauda des R berühren sich nicht. Die Worttrennung erfolgt durch Dreispitze. Edmund Gottfried von Bocholz ist zwischen 1643 und 1649 als Komtur der Kommende Ramersdorf belegt, wechselte dann nach Jungenbiesen (Köln) und wurde 1658 Landkomtur.9) Da die Inschrift ihn als solchen bezeichnet, kann sie frühestens 1658 entstanden sein. Der Terminus ante quem ergibt sich aus dem Tode des Stifters am 6. Oktober 1690. Die Herrschaft über die Herrlichkeiten Fouron St. Pierre, Gemeert und Gruitrode war mit dem Amt des Landkomturs von Altenbiesen verbunden.10)