Inschriftenkatalog: Stadt Bonn

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 50: Bonn (2000)

Nr. 392† †alte Pfarrkirche St. Remigius 1685

Beschreibung

Grabplatte für Maximilian Heinrich von Burman. Aus der 1806 abgebrochenen Remigiuskirche auf den Alten Friedhof versetzt1) und dort an der nördlichen Friedhofsmauer aufgestellt. Das zur Grabplatte gehörige Wappen wurde nach Oidtman, „da es lose oben auf dem Stein stand, von der Straße aus demoliert“.2) Dietz gibt an, die Platte sei später in die neue Remigiuskirche, die ehem. Minoritenkirche, verbracht worden.3) Sie ist heute verschollen. Material und Ausführung sind nicht überliefert.

Inschrift nach Clemen, Kürzungen nach Maaßen.

  1. Rev(erendissi)mus eta) perillustrisb) dominus / d(ominus) Maximilianus Henricus ac) Burman / episcopus Diocletianensisd) suffr(aganeus) / vicarius in spiritual(ibus) general(is) et officialis / Trevirensis / archidiaconus Wattenscheidens(is) et Ludenscheidensise) / insigniumf) collegiatarum ecclesiarumg) / s(ancti) Simeonis Treviris et s(ancti) Georgii Coloniae / decanus / aetatis xxxviii annorum / obiit / a(nn)oa) milles(imo) sexcentes(imo) octuages(imo) quinto / die vicesima mensis octobris / hic Bonnae in parochiali eccl(esia) s(ancti) Remigii / ante altare b(eatae) Mariae virginis / ad patres suos appositus / c(uius) a(nima) r(equiescat) i(n) p(ace)

Übersetzung:

Der hochwürdigste und hochangesehene Herr, Herr Maximilian Heinrich von Burman, Bischof von Diokleia, Trierer Suffragan, Generalvikar in Spiritualibus und Offizial, Archidiakon von Wattenscheid und Lüdenscheid, Dechant der hervorragenden Kollegiatkirchen des hl. Simeon zu Trier und des hl. Georg zu Köln, verstarb im Alter von 38 Jahren im Jahre 1685, am 20. Tag des Monats Oktober. Hier in Bonn in der Pfarrkirche des hl. Remigius vor dem Altar der seligen Jungfrau Maria ist er seinen Vorvätern beigegeben. Seine Seele ruhe in Frieden.

Kommentar

Der Verstorbene war der vierte Sohn des kurfürstlichen Geheimrats und Kanzlers Peter Burman und der Gertrud Palant.4) Er wurde 1674 Dechant von St. Simeon in Trier und St. Georg in Köln sowie Trierer Generalvikar und Offizial.5) Ein Jahr später erhielt er die Weihe zum Trierer Titularbischof.6) Seine Grabstätte befand sich der Inschrift zufolge vor dem Marienaltar in einer 1620 auf Geheiß Ebf. Ferdinands an das nördliche Seitenschiff angefügten Seitenapsis.7)

Textkritischer Apparat

  1. Fehlt im Liber memoriarum.
  2. Illustrissimus Liber memoriarum.
  3. de Maaßen.
  4. Diocletianus Maaßen. Diodetianensis Liber memoriarum.
  5. So im Liber memoriarum und bei Maaßen. Lunscheidensis Clemen.
  6. Insignitarum Liber memoriarum.
  7. Insignium collegiatarum ecclesiarum fehlt bei Maaßen.

Anmerkungen

  1. Maaßen, Dekanat Bonn-Stadt, S. 180, Clemen, S. 128.
  2. Schleicher, Oidtman, Bd. 3, S. 194.
  3. Dietz, Schöffen, S. 129.
  4. Schleicher, Oidtman, Bd. 3, S. 194.
  5. K. Corsten, Geschichte des Kollegiatstiftes St. Georg in Köln (1059–1802), AHVN 146/147, 1948, S. 64–150 (140).
  6. Diokleia war seit 1637 lateinisches Titularbistum (G. Prinzing, Art. „Diokleia“, LThK 3, Sp. 239).
  7. Geschichte der Stadt Bonn, Bd. 3, S. 43.

Nachweise

  1. PfA St. Remigius I, Nr. 18, Liber memoriarum.
  2. Maaßen, Dekanat Bonn-Stadt, S. 180.
  3. Clemen, KDM, S. 128.

Zitierhinweis:
DI 50, Bonn, Nr. 392† (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di050d004k0039201.