Inschriftenkatalog: Stadt Bonn

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 50: Bonn (2000)

Nr. 361 Vilich, Schillerstr., Wendekreis 1679

Beschreibung

Wegekreuz mit Stiftungsinschrift.1) Ursprünglicher Standort zwischen Vilich und Pützchen am ehemaligen Holzgassenweg nahe der heutigen Clemensstraße.2) Trachyt, an zahlreichen Stellen ausgebessert. Zweistufige, sockelartige Basis mit profiliertem Abschluß, annähernd quadratischer Sockel. Über der profilierten Zwischenplatte der Mittelteil mit Muschelnische. Das auf der gewölbten Abdeckhaube errichtete Kreuz wurde mindestens zweimal ersetzt;3) heute befindet sich dort ein vom Vilicher Friedhof stammendes Astkreuz aus Basalt. Inschrift am Sockel, von eingehauener Randleiste umrahmt.

Maße: H. 330, B. 57, Bu. 6,2 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

AWK NRW, Arbeitsstelle Inschriften [1/2]

  1. IOANNES · VNCK/ELBACHa) · PASTOR · / ET · CANONICVS · / IN · VYLICHb) · ME · / [P]OSVIT / A(NN)Oc) 1679

Übersetzung:

Johannes Unckelbach, Pastor und Kanoniker in Vilich, hat mich errichtet im Jahre 1679.

Kommentar

Die Worttrennung erfolgt durch Dreispitze. Johannes Unckelbach bekleidete seit 1659 die Pastorenstelle in Küdinghoven,4) bevor er 1667 Pastor in Vilich wurde und zugleich die Vikarie am St. Johannes- und Stephansaltar übernahm.5) Dieses Amt übte er bis zu seinem Tode 1689 aus. Die in der Inschrift erwähnte Verbindung der Pfarrstelle mit einem Kanonikat am Vilicher Stift läßt sich bereits seit dem 13. Jh. feststellen und blieb bis zur Säkularisation üblich.6)

Textkritischer Apparat

  1. K kleiner in den Bogen des C eingestellt. B kleiner über den Balken des L gesetzt.
  2. I kleiner über den Balken des L gesetzt.
  3. Endbuchstabe hochgestellt.

Anmerkungen

  1. StA Bonn, Lagerbuch Vilich, Nr. 76: sog. Pastorskreuz.
  2. Bücher, S. 106.
  3. HStAD, Stift Vilich, A. 11 IV.
  4. Maaßen, Dekanat Königswinter, S. 272.
  5. Ebd., S. 167; Bücher, S. 106f.
  6. Giersiepen, Vilich, S. 127.

Nachweise

  1. Bücher, Wegekreuze, S. 41, Nr. 25 mit Abb.
  2. Hacker-de Graaff, S. 196.

Zitierhinweis:
DI 50, Bonn, Nr. 361 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di050d004k0036101.