Inschriftenkatalog: Stadt Bonn

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 50: Bonn (2000)

Nr. 322 St. Remigius (ehem. Minoritenkirche) 1673

Beschreibung

Grabplatte für Peter Buschmann. Schwarzer Kalkstein mit zahlreichen weißen Calcit-Adern (sog. Belgischer Marmor), stark abgetreten. Schwach erhabene Randleiste. Im Mittelfeld zwei unkenntliche Wappen in ovalen Schilden unter einem gemeinsamen Helm (Helmzier: Baum). Darunter eine von seitlich gerafften Stoffbahnen gerahmte Schrifttafel. Am Fußende Totenschädel mit gekreuzten Knochen, die in Knorpelwerk auslaufen. Alle Ornamente in Flachrelief. Von der mehrzeiligen Inschrift sind nur noch die erste Zeile sowie Reste der zweiten Zeile lesbar. Schrift in der ersten Zeile größer ausgeführt.

Maße: H. 200, B. 115, Bu. 4,5 (1. Zeile)/2,8 (2. Zeile) cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

AWK NRW, Arbeitsstelle Inschriften [1/1]

  1. PETRUS BUSCHMAN, / [..........] COLONI=/[ENSIS - - -]

Wappen:
unkenntlich (Buschmann?), unkenntlich (Plettenberg?).

Kommentar

Peter Buschmann wurde 1600 als Sohn des Paderborner Hofrates und Vogtes von Driburg Johannes Buschmann und der Catharina Plettenberg geboren.1) Nach seinem Studium der Rechte an den Universitäten Paderborn, Tübingen und Freiburg und dem Erwerb des Doktortitels2) wurde er 1632 zum kurfürstlichen Kanzler in Paderborn berufen. 1636 oder 1639 wurde Buschmann kurkölnischer Geheimrat in auswärtiger Mission und nahm 1645/1646 an den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden teil.3) 1648 erreichte seine politische Laufbahn ihren Höhepunkt mit der Ernennung zum Kanzler und ersten Hofrat in Kurköln.4) 1654 wurde Buschmann von Kurfürst Maximilian Heinrich mit der Burg Kriegshoven und anderen Gütern bei Heimerzheim, 1662 mit dem Amt des Vogtes und Amtmanns von Meckenheim belehnt.5) Er war in erster Ehe mit Agatha Cramers, in zweiter Ehe seit 1636 mit Maria Fröhoff verheiratet, die 1657 verstarb.6) Buschmann starb am 25. 7. 1673.7)

Anmerkungen

  1. Zur Person siehe Schleicher, von der Ketten I, S. 500; II, S. 213; III, S. 284. Honselmann gibt 1604 als Geburtsjahr an (W. Honselmann, Peter Buschmann, Kanzler in Paderborn und Köln [1604–1673], Westfälische Zeitschrift 120, 1970, S. 385–398).
  2. Honselmann, a. a. O., S. 392f.
  3. Buhlmann, Hofrat, S. 122, und Foerster, Ferdinand von Köln, passim.
  4. Siehe dazu Buhlmann, a. a. O., und Foerster, S. 10.
  5. Braubach, Minister und Kanzler, S. 145.
  6. Schleicher, von der Ketten II, S. 213.
  7. Schleicher, von der Ketten I, S. 500.

Zitierhinweis:
DI 50, Bonn, Nr. 322 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di050d004k0032204.