Inschriftenkatalog: Stadt Bonn

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 50: Bonn (2000)

Nr. 263 Beuel, Heimatmuseum 1665

Beschreibung

Grabkreuz für Matthias und Peter Grafschaft. Bis 1988 in die Kellerwand des Hauses Rheinaustr. 199 eingefügt, dann ins Heimatmuseum verbracht. Latit oder Andesit.1) Volutenkreuz mit geraden Armenden und geschweiftem Kopfende mit kleinem Kopfsattel. Erhabene, gestufte Randleiste, Fuß erneuert.

Maße: H. 64, B. 43, Bu. 3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. ANNO / 1665 / DEN 29 NOVEMB/ER · STVRBEN PEI/DE BRVRa) MATHI/AS VND PETRVS / GRAS/CHAFT / G(OTT) · G(NADE) · D(EN) · S(EELEN) ·

Kommentar

Die Worttrennung erfolgt durch Dreispitze. Die Inschrift weist mehrere Merkmale auf, die typisch sind für die rheinische Sprache der Zeit: Die Vergangenheitsform „sturben“ blieb neben dem moderneren „starben“ im 17. Jh. noch im Gebrauch; die Tilgung des d in BRVR (Bruder) ist dialektal bedingt, und die Graphie p für anlautendes b (in PEIDE) läßt sich gerade im 17. Jh. in Quellen des Kölner Raumes vielfach nachweisen.2) Die Schreibweise des Familiennamens GRASCHAFT findet sich auch auf dem Kreuz für den wenige Tage später verstorbenen Wilhelm Grafschaft, der in Küdinghoven beigesetzt wurde (vgl. Nr. 264). Die Übereinstimmungen hinsichtlich der Gestaltung beider Kreuze mit geschweiftem Kopfende und Voluten stützt die Vermutung, daß auch das Kreuz für die beiden Brüder vom Küdinghovener Friedhof stammt.

Textkritischer Apparat

  1. D.h. ‚beide Brüder‘.

Anmerkungen

  1. Zur Materialbestimmung siehe die Einleitung, S. XXVf.
  2. Siehe dazu Macha, Kölner Turmbücher, S. 43f.

Nachweise

  1. Bonner General-Anzeiger vom 15. 8. 1988.

Zitierhinweis:
DI 50, Bonn, Nr. 263 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di050d004k0026300.