Inschriftenkatalog: Stadt Bonn
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 50: Bonn (2000)
Nr. 206 Dottendorf, alter Friedhof 1645
Beschreibung
Grabkreuz für Maria Lentzen mit Grabschrift und Auftraggeberinschrift in Form von Initialen. Stammt vom Kirchhof der 1895 abgerissenen romanischen Kirche St. Quirin.1) Trachyt mit großen, teilweise herausgebrochenen Sanidin-Einsprenglingen, stark abgewittert. Volutenkreuz mit erhabener, gestufter Randleiste, Voluten beidseitig eingerollt. Am Querbalken gerade Armenden, Kopfende leicht abgerundet. Das Kreuz war am Fuß abgebrochen und wurde repariert. Unter der Inschrift Reste einer Hausmarke (Anhang Nr. 26) zwischen Initialen.
Maße: H. 74,5, B. 44,5, Bu. 3,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
ANOa) / 1[64]5 / DEN 2[6]b) / MA[I]c) ST/ARF · DE FRO[M]E · [MA]R/IA · [LE]NTZEN · [K]ER/STG[E]N2) · [HO]GESCH/VRTZ · / ELVT · / D(ER) · S(EELE · / G(OTT) · G(NADE) ·
- B
K(ERSTGEN) // H(OGESCHVRTZ)
Textkritischer Apparat
- Sic!
- Ziffer durch Ausfall eines Einsprenglings gestört.
- Die beiden Schräghasten des A verschmelzen mit den beiden hinteren Schräghasten des M.
Anmerkungen
- Müller-Hengstenberg, Grabkreuze, S. 47.
- D.h. Christian.
- Jülich, Dottendorfer Familien, Nr. 205.
Zitierhinweis:
DI 50, Bonn, Nr. 206 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di050d004k0020605.
Kommentar
Die Worttrennung erfolgt durch Dreispitze. Die Verstorbene, eine Tochter des Caspar Lentzen aus Kessenich, war seit 1633 mit Christian Hochgeschurz verheiratet (vgl. dessen Grabkreuz Nr. 310), der 1647 als „viduus Maria Lentzen“ Elisabeth Neusser ehelichte.3) Da die letzte Ziffer der Jahreszahl als 5 erkennbar ist und Maria Lentzens Todestag nicht allzu lange vor dem Zeitpunkt der zweiten Eheschließung des Witwers liegen dürfte, wird sie 1645 verstorben sein.