Inschriftenkatalog: Stadt Bonn

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 50: Bonn (2000)

Nr. 198 Endenich, Am Burggraben/Pastoratsgasse um 1620 – um 1640

Beschreibung

Wegekreuz mit Stifternamen. Trachyt, Unterbau überputzt. 1904 und 1984 restauriert.1) Hohe, am oberen Rand profilierte Basis, rechteckiger Sockel. Über der profilierten Zwischenplatte der Mittelteil mit halbrunder Nische, von kannelierten Pilastern eingerahmt. Auf der gewölbten Abdeckhaube ein modernes Kreuz mit geraden Armenden, darauf Antlitz und fünf Wunden Christi (mit Kreuztitulus)2). Inschrift A am Sockel in eingetieftem Schriftfeld; Buchstaben heute mit roter Farbe ausgefüllt. Darunter zwei Hausmarken (Anhang Nrn. 14 und 25) zwischen Initialen (B–C). An der Abdeckhaube wurde im ausgehenden 17. oder im ersten Viertel des 18. Jh. eine Restaurierungsinschrift angebracht.3)

Maße: H. 327, B. 90, Bu. 5,3 (A), 3,8 (B) cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    THOMAS · HENSEN · V/ND · GERHARDVS · COLLEN / BEIDE · SCHEFFEN · IN / DER · PROBSTEI · ENDENICH

  2. B

    T(HOMAS) // H(ENSEN)

  3. C

    G(ERHARDVS) // C(OLLEN)

Kommentar

Die Worttrennung erfolgt durch Quadrangeln. Beide Stifter sind 1620 als Schöffen des Endenicher Propsteigerichts bezeugt.4) Gerhard Cöllen ist zwischen 1620 und 1628 als Halfe des Kartäuserhofes belegt, der später nach ihm auch Cöllenhof genannt wurde.5) Er starb um 1640. Thomas Hensen, mit seiner Frau Agnes Bouschen seit 1620 als Halfe des Propsthofes nachgewiesen, wird zuletzt 1648 in den Quellen als Pate seines Enkels erwähnt.6) Die Datierung des Kreuzes ergibt sich aus den Lebensdaten der Stifter.

Anmerkungen

  1. An der Basis der Restaurierungsvermerk „ Renov. 1904“.
  2. I(ESVS) N(AZARENVS) R(EX) I(VDAEORVM).
  3. HAT · H(ER) · IOHAN · HENSEN / DES RATHS · BON · VERONI/CA ENGELS · E(HE)L(EVTE) · DIESES / CREVX (!) · VERNWERT (!). Johann Hensen, vermutlich ein Enkel des Thomas Hensen, ist zwischen 1693 und 1723 als Bonner Ratsherr bezeugt (Geschichte der Stadt Bonn, Bd. 3, S. 558–561, 570).
  4. Weffer, S. 506.
  5. Ebd., S. 49.
  6. Ebd., S. 41 f.

Nachweise

  1. Bonner Rundschau vom 7.1.1970.
  2. StA Bonn, Kleinere Denkmäler, Nr. 152.
  3. StA Bonn, Slg. Dietz, Nr. 253.
  4. Weffer, Endenich, S. 506.
  5. Hacker-de Graaff, S. 85.

Zitierhinweis:
DI 50, Bonn, Nr. 198 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di050d004k0019809.