Inschriftenkatalog: Stadt Bonn

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 50: Bonn (2000)

Nr. 188†? Endenich, Kreuzbergkirche 1637 oder wenig später

Beschreibung

Tafelbild mit Stiftungsinschrift. Verbleib unbekannt.1) Öl (?) auf Holz. Die Gottesmutter mit Schwert im Herzen betrachtet die vor ihr versammelten Leidenswerkzeuge. Neben einer Schale mit Blut und Nägeln liegen die Dornenkrone, zwei Geißeln, ein Handschuh, ein Speer und zwei Würfel. Unter der Darstellung ist die sechszeilige Inschrift in weißer Schrift auf schwarzem Grund aufgemalt.

Wortlaut nach der Abbildung bei Schulten.

Schriftart(en): Fraktur.

  1. Anno 1637 im November ist ein Seugendes kindt Zu Cöllen auff der Breiderstrassen in einer / schwärer Kranckheit gelegen, daß auch ellich mahl kein leben an ihme gespurt worden. / Aber so baldt Alls sein vatter Paulus J. Bartz Schulmeister mit der Mutter ein walfahrt / Zum H(eiligen) Creutz bey Bonn Zuo ehren der Siben Schmertzen der Allersäligsten Mutter / Gottes verheischen ist Zur stundt besser und gesunde worden Zur dancksagungh hat Be=/=melter diis Täffellin auffhangen lassen.

Kommentar

Die sorgsam ausgeführte Fraktur weist auch an den Versalien keine aufwendigen Zierformen auf. Das ruhige, gleichmäßige Schriftbild erinnert an schreibschriftliche Vorlagen. Der S-Versal besteht aus einem Bogen, dessen Enden sich oben überschneiden. Die Votivtafel dokumentiert das Wiederaufleben der Marienverehrung auf dem Kreuzberg nach der Errichtung der barocken Kreuzbergkirche 1627–1628 und dem Einzug der Servitenmönche 1637.2)

Anmerkungen

  1. Nachforschungen u. a. beim Rhein. Amt für Denkmalpflege blieben ergebnislos.
  2. Schulten, S. 14f.

Nachweise

  1. Schulten, Hl. Stiege, Abb. 12.

Zitierhinweis:
DI 50, Bonn, Nr. 188†? (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di050d004k0018802.