Inschriftenkatalog: Stadt Bonn

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 50: Bonn (2000)

Nr. 145† Sammlung Alt-Bonn 1625

Beschreibung

Grundstein mit Grundsteinlegungsinschrift, stammt aus der 1897 abgebrochenen Kapuzinerkirche.1) Beim Abbruch der Kirche unter dem Chor aufgefunden,2) heute verschollen.3) Kalkstein. In den Stein war eine Zinnplatte mit der Inschrift eingelassen.

Wortlaut nach Clemen.

  1. Ferdinandus archiepiscopus Coloniensis, princeps elector, utriusque Bavariae dux, huius templi ac conventus f(ratrum)a) Capucinorum fundator, ad honorem Dei optimi maximi,4) b(eatae) Mariae virginis eiusque sponsi Josephi ac s(ancti) p(atris) Francisci, patronorum eiusdem ecclesiae, primum hunc lapidem posuit a(nno) d(omini) 1625, 17. Maerz.

Übersetzung:

Erzbischof Ferdinand von Köln, Kurfürst, Herzog beider Bayern5), Begründer dieser Kirche und dieses Konvents der Kapuzinerbrüder, hat zu Ehren des besten, höchsten Gottes, der seligen Jungfrau Maria und ihres Ehemannes Joseph und des heiligen Vaters Franziskus, der Patrone dieser Kirche, diesen ersten Stein gelegt im Jahre des Herrn 1625, am 17. März.

Kommentar

Die Bonner Niederlassung der Kapuziner wurde 1618 gegründet. Nachdem sie zunächst mit der Gertrudiskapelle und einem angrenzenden Konventsgebäude vorlieb nehmen mußten, ließ Kurfürst Ferdinand wenige Jahre später auf dem von ihm erworbenen „Wachtendorfer Erbe bei der Wassermühle“ Kirche und Klostergebäude neu errichten.6) Bei der Grundsteinlegung wurde ein zweiter, kleinerer Stein mit Inschrift eingefügt (Nr. 146). Die Weihe erfolgte in Anwesenheit des Kurfürsten am 11. Oktober 1626 durch den Kölner Weihbischof und Generalvikar Otto Gereon.

Textkritischer Apparat

  1. Buchstabenbestand: ff.

Anmerkungen

  1. StA Bonn, Inventar der Slg. Alt-Bonn, Nr. 31 und handschriftlicher Nachtrag nach Nr. 480.
  2. Clemen, S. 121.
  3. Teile der Sammlung Alt-Bonn sind in den Bestand des Stadtmuseums übergegangen. Der Grundstein befindet sich jedoch nicht darunter, vermutlich ist er im 2. Weltkrieg verlorengegangen (freundliche Auskunft von Frau Dr. Ingrid Bodsch, Leiterin des Stadtmuseums).
  4. Siehe dazu den Kommentar zu Nr. 124.
  5. D. h. Ober- und Niederbayern.
  6. Geschichte der Stadt Bonn, Bd. 3, S. 47 f.

Nachweise

  1. Clemen, KDM, S. 121.

Zitierhinweis:
DI 50, Bonn, Nr. 145† (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di050d004k0014507.