Inschriftenkatalog: Stadt Bonn
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 50: Bonn (2000)
Nr. 25 Rhein. Landesmuseum 10.–12. Jh.
Beschreibung
Römisches Altarfragment mit Resten einer mittelalterlichen Inschrift auf der Rückseite (Inv.-Nr. 53. 237). 1953 bei Ausschachtungsarbeiten Ecke Römerstraße/Badener Straße gefunden. Kalkstein. Das aus elf Teilen rekonstruierte Fragment bildet die rechte untere Ecke eines Altars mit den Resten einer römischen Weiheinschrift. In die Rückseite ist der Beginn der letzten Zeile einer mittelalterlichen Inschrift eingehauen.
Maße: H. 21, B. 49, Bu. 5 cm.
Schriftart(en): Romanische Majuskel.
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Textkritischer Apparat
- Vor dem N ist ein linksschräger Balken erkennbar, der wohl zu einem A gehört hat. Über dem E ein Kürzungsstrich.
Anmerkungen
- Q kommt vermutlich nicht in Frage, da keine Spur einer Cauda erkennbar ist.
Nachweise
- Kolbe, S. 93 und Tf. 22.
Zitierhinweis:
DI 50, Bonn, Nr. 25 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di050d004k0002500.
Kommentar
Vom Text der vorletzten Zeile sind lediglich über dem N ein Bogen ( C, unziales E, G oder O)1) sowie über dem E zwei und über dem V ein senkrechter Hastenansatz erkennbar. Eine Deutung des Textes ist nicht möglich. Die sorgfältig und tief eingehauene Schrift ist annähernd klassisch proportioniert, Höhe und Breite der Buchstaben stehen zueinander in einem Verhältnis von 1:1. Hasten, Balken und Bögen enden in kleinen Sporen. Das N ist retrograd. Das unziale E ist kreisrund und hat einen verkürzten Balken. Die Schrift als einzig mögliches Datierungskriterium erlaubt nur eine Eingrenzung der Entstehungszeit der Inschrift auf das 10. bis 12. Jh.