Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 574 Fk. St. Severin 1550–1559

Beschreibung

Wappengrabplatte für den fürstbischöflichen Pfleger in Niederhaus Sebastian Stoekhl und dessen Ehefrau Barbara, geb. Oberndorfer, innen an der Südwand. Rotmarmor. Links und rechts Wappenrelief, in der Mitte Schriftfeld (I), auf dem unteren Rand Textergänzung (II). Abgewittert. Zu Zeiten von BZAR Gen. 1279 1842 im Domkreuzgang im Boden vor der Trenbachkapelle, seit 1854 außen an der Westwand, 1992/93 restauriert und an den heutigen Platz versetzt.

Maße: H. 80 cm, B. 163 cm, Bu. 5,5 cm (I, II).

Schriftart(en): Gotico-Antiqua (I), Kapitalis (II).

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. I.

    Anno · 15 · 5[.] den 27 Augusti · / Jst der Ed[lve]st Sebastian / Stoekhl zu Essern Fürstlicher / diener Phleger Im Niderhaus / In Got Entschlaffen alhie be/graben · Anno 15 ⟨. .⟩ den / ⟨– – –⟩ starb die Edl tug/enthafft frau Barbara sein / Eeliche hausfrau den got g(nad)a).

  2. II.

    GEBORN OBERNDORFERI[N]

Wappen:
unbekannt1), unbekannt2).

Kommentar

Die Gotico-Antiqua ist dem Brunhofertyp, dessen letztes genau datiertes Stück in Passau die Jahreszahl 1554 trägt, zuzuschreiben3). Bei der Inschrift in Kapitalis scheint es sich um einen späteren Nachtrag zu handeln.

Erhard belegt Stoeckl 1550 als Pfleger von Niederhaus4).

Textkritischer Apparat

  1. Worttrenner – soweit noch erkennbar – in Form eines Quadrangels auf der Zeilenmitte, am Textende auf der Grundlinie.

Anmerkungen

  1. Aus einer Krone wachsend Reiherrumpf mit Fisch im Schnabel.
  2. Ein Steinbock.
  3. Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. L.
  4. Erhard, Passau II, 210.

Nachweise

  1. BZAR Gen. 1279, Heft 1 p. 50; SASR HV NL Wimmer 14b; ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 300; StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 300.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 574 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0057401.