Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 557 München, Bayerisches Nationalmuseum 1555

Beschreibung

Gedenkinschrift des Aurelius Renninger und seiner Ehefrau Margaretha, geb. Schellner von Adldorf, im Mars-Venus Saal in die Wand eingelassen (Inv.-Nr. 17/351). Ehemals in Schloss Eggendobl an der Außenwand der gotischen Schlosskapelle. Durch Ankauf aus dem Kunsthandel ins Bayerische Nationalmuseum gekommen. Rotmarmor. Querrechteckige, oben geschwungen abgeschlossene Tafel. Vor einer durch zwei Säulen auf rechteckigen Basen getragenen Arkade unten in der Mitte die Schrifttafel, beseitet von zwei Vollwappen. Die Tafel wird von einem Engel gehalten. Darüber, vor dem mit Muschelwerk ausgefüllten Bogenfeld, an zwei Voluten, die den Bogen der Arkade oben in der Mitte abschließen, befestigt, ein unbeschriftetes Täfelchen in Leistenrahmen.

Maße: H. 97 cm, 31 cm (Schrifttafel), B. 117 cm, 35 cm (Schrifttafel), Bu. 4–3,5 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

  1. Aurelius Renningera) / · 1555b) / Margaretha sei(n) Hausfraw gebor/ne Schellnerin

Wappen:
unbekannt1), Schellner2).

Kommentar

Aurelius Renninger war Kanzler der Bischofs Wolfgang von Salm und bekam von ihm Eggendobl als Lehen. Er war außerdem bischöflicher Pfleger in den Gerichten Obergriesbach3) und in der Zell (Schloß Obernzell)4). Seine Frau Margaretha, geb. Schellner, verstarb am 03. Mai 1605. Gemeinsam mit ihrem Mann erwarb sie 1557 einen Domherrenhof5). Kdm vermutet, dass Renninger die Kapelle errichten ließ, an der sich der Wappenstein befand6), es würde sich bei dem Stein dann um eine Bauinschrift handeln.

Textkritischer Apparat

  1. r hochgestellt.
  2. Vor der Jahreszahl florales Zierelement.

Anmerkungen

  1. Königskrone, dahinter zwei natürliche Lilien gekreuzt. Helmzier: Wachsender, bekrönter Mann mit Lilie in der rechten Hand, die linke in die Taille gestützt.
  2. BayA3 70.
  3. Bad Griesbach, Lkr. Passau.
  4. Obernzell, Lkr. Passau. Vgl. Heider, Regesten Nr. 702–704.
  5. Vgl. Eichhorn, Beichtzettel 135 Anm. 22.
  6. Vgl. Kdm Passau 441.

Nachweise

  1. BZAR Gen. 1279, Heft 3 p. 21; ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 221; Erhard, Geschichte II, 288; Kdm Passau 441; Krick, Inschriften 31.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 557 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0055708.