Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 422 St. Nikolai 1650

Beschreibung

Grabplatte für D. Hoser(?, A). Kalkstein. Im fünften Joch des nördlichen Seitenschiffs.1) Die ehemals wohl hochrechteckige Platte ist an der unteren Schmalseite verkürzt, die Oberfläche stark abgetreten, dadurch gravierender Schriftverlust. Die Inschriften A und B untereinander in die gesamte Oberfläche des Steins eingehauen, Zeilen in variierender Buchstabenhöhe; von der letzten Zeile nur noch die obere Buchstabenhälfte vorhanden. Unten auf der Platte ein Bischofsstab als Besitzzeichen der Nikolaikirche und die eingehauene Nummerierung C.

Maße: H. 133 cm, Br. 111,5 cm. Bu. 4,5–8 cm (A), 4,5 cm (B).

Schriftart(en): Fraktur und Kapitalis mit Versal (A), Fraktur (B).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    D[i]esen S[t]e[i]n [vnd] Begrebnis ‎/ [– – –]h[– – –] ‎/ Mar[.....]a) S[....]eten ‎/ [– – –]en D[....] Hosersb) ‎/ [– – –]nen Alterman der Schu=‎/[– – –]c) ‎/ [– – –]r[– – –] Zu ‎/ [– – –] A[NNO] 1650.

  2. B

    Jes[– – –] ‎/ [– – –]raffet ‎/ [– – –] ‎/ [– – –] kommen ‎/ [– – –] vnd ruhen in ihren ‎/ [– – –]d)

  3. C

    125

Kommentar

Inschrift A zufolge gehörte die Grabplatte der Witwe eines Altermanns der Schuhmacher oder Schuhknechte.

Textkritischer Apparat

  1. Hier vielleicht ursprünglich eine Form von ‚Margarete‘.
  2. Hosers] Lesung des Namens unsicher.
  3. Schu=] In der folgenden Zeile zu ergänzen zu Schu=[ster], Schu=[macher] oder Schu=[knechte].
  4. Das Inschriftenfragment lässt sich vervollständigen zu Denn die Gerechten werden weggerafft fur dem Unglück und die richtig fur sich gewandelt haben komen zum Friede und rugen in iren Kamern (Jes. 57,1f.).

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 89.

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 422 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0042206.