Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 409 St. Nikolai 1647

Beschreibung

Zwei Weinkannen. Silber, vergoldet. Die Kannen sind identisch gearbeitet. Auf dem profilierten Fuß der leicht bauchige Korpus. Unter dem Tüllenansatz das gravierte Vollwappen, darüber und darunter die zweizeilig gravierten, identischen Inschriften. Der Knauf des aufklappbaren Deckels ist als Pinienzapfen gestaltet, der Deckelöffner blattförmig. Auf dem Standring das leicht verschlagene Meisterzeichen des Marten Diederich (M24).

Maße: H. 32,5 cm, Dm. 9,6 cm (Öffnung), 12 cm (Fuß). Bu. 0,3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Jürgen Herold [1/3]

  1. IOHAN RICHERT ‎/ ˑ OB ˑ La) 1647

Wappen:
Richert

Kommentar

Da außer diesen Weinkannen Johann Richert auch eine Oblatendose (Kat.-Nr. 407) in Auftrag gab, ist zu vermuten, dass Richert, vielleicht Oberstleutnant im schwedischen Heer, 1647 ein vollständiges Abendmahlsgeschirr stiftete, also auch mindestens einen Kelch, der jedoch nicht erhalten ist. St. Nikolai und die anderen Stralsunder Kirchengemeinden hatten 1628 offenbar wertvollen Besitz abgegeben, damit für dessen Gegenwert Waffen erworben und die Stadtverteidigung gegen die kaiserlichen Truppen finanziert werden konnte.1) Später wurde die fehlende Ausstattung dann wenigstens teilweise durch Schenkungen wie die des Johann Richert ersetzt (vgl. auch Kat.-Nr. 402).

Textkritischer Apparat

  1. OB ˑ L] Möglicherweise für ‚Oberstleutnant‘.

Anmerkungen

  1. So Torkler, Vasa Sacra, S. 10, allerdings ohne Quellennachweis.

Nachweise

  1. Haselberg, Stadtkreis Stralsund, S. 504.
  2. Oltmanns, Abendmahlsgerät, S. 135 (Nr. 362).

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 409 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0040900.