Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 395 St. Marien 1643

Beschreibung

Grabplatte für Michael Radtke (B, C). Kalkstein. Im Vierungsjoch. Oberfläche abgetreten. Im oberen Bereich der hochrechteckigen, an der oberen Schmalseite verkürzten Platte die Ritzzeichnung einer breiten Kartusche, in deren oberen Rahmen Inschrift A eingehauen ist. Im Innenfeld der Kartusche Inschrift B, der Name in größeren Buchstaben. In einer Art Unterhang der Kartusche, der als Tuchdraperie gestaltet ist, die nur teilweise erhaltenen Namensinitialen C, die durch die Nummerierung D überlagert werden. Beiderseits von Inschrift C je drei Grabwerkzeuge (Schaufel, Spaten, Spitzhacke) überkreuz als Berufszeichen, wohl den Kleinfuhrleuten zuzuordnen.1) Inschriften A, B und D sind eingehauen, C erhaben ausgehauen.

Maße: H. 195 cm, Br. 155 cm. Bu. 6 cm (A), 5–10,5 cm (B), 14,7 cm (C).

Schriftart(en): Kapitalis (A, C) mit Versal und Fraktur (B).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    MEMENTO MORI

  2. B

    Dieser Stein vnd Begreb‎/nüs Ge[h]oret ‎/ Michael Radtke ‎/ Vnd seinen Erbenn. ‎/ ANNO 1643.

  3. C

    M(ICHAEL) [R(ADTKE)]

  4. D

    201

Übersetzung:

(A) Bedenke, dass du sterben musst.

Kommentar

In Inschrift B ist der Buchstabe a sowohl ein- als auch zweistöckig ausgeführt. Michael Radtke (Rateke) und seine Ehefrau Barbara Zeltzen stifteten 1649 einen Leuchter für die Marienkirche (Kat.-Nr. 414). In den Jahren zwischen 1640 und 1672 leistete ein Michael Radtke Rentenzahlungen an die Provisoren von St. Nikolai.2)

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu die auf den Zunftgefäßen Kat.-Nr. 258, 430 dargestellten Werkzeuge.
  2. PfA St. Nikolai, R 33a (o. S.).

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 395 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0039502.