Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 372† St. Johannis, Pfarrkirche 1638

Beschreibung

Epitaph mit Porträt des Pfarrers Johann Kaspar Hauser. Ölgemälde, im Chorschluss angebracht.1) Zuletzt zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei Haselberg erwähnt.

Inschrift nach Hs. 245.

  1. Johannes Casparus Hausera) Dürnwanga Wurtenbergensis S(acro)S(anctae)b) Theologiae Studiosus Tubingae anno 1624c) Philos(ophiae) Magister creatus Hinc Germaniae Poloniae Daniae Sueciaeq(ue) provinciis perlustratis Stralesundi A(nn)o 1636 Pastor Johannitanus constitutus Cumq(ue) ecclesiae per biennium praefuisset fideliter A(nn)o 1638 3 oct(obris) aetatis vero XXXI vitam cum morte placide com(m)utavit filiumq(ue) unum Georgium Jacobum ad coelestia post se invitat

Übersetzung:

Johann Kaspar Hauser aus dem württembergischen Dürrwangen, Student der hochheiligen Theologie in Tübingen, wurde im Jahr 1624 zum Magister der Philosophie ernannt. Danach durchwanderte er die Länder Deutschland, Polen, Dänemark und Schweden und wurde im Jahr 1636 in Stralsund als Pfarrer von St. Johannis eingesetzt. Als er die Kirche zwei Jahre lang zuverlässig geleitet hatte, vertauschte er im Jahr 1638 am 3. Oktober im 31. Lebensjahr (im Alter von 31 Jahren) friedlich das Leben mit dem Tod und lud nach sich seinen einzigen Sohn Georg Jakob in das Himmelreich ein.

Kommentar

Johann Kaspar Hauser stammte aus Dürrwangen (Ldkr. Ansbach, Bayern) oder Sindelfingen (Ldkr. Böblingen, Baden-Württemberg).2) Sein Studium an der Philosophischen Fakultät in Tübingen 1621–1626 schloss er mit dem Magistergrad ab.3) Seine Ehefrau Anna Katharina war eine Tochter des Superintendenten Georg Zeämann (Kat.-Nr. 358).4) Am 21. November 1636 hatte er sich mit ihr, die bereits Witwe war, verheiratet.5) Johann Kaspar Hauser (Huser) wurde am 4. November 1638 gebührenfrei in St. Nikolai bestattet.6)

Textkritischer Apparat

  1. Hauser] Hauster Hs. 245, Dähnert; Namensform Hauser nach der Literatur.
  2. SS. in Hs. 245.
  3. 1624] Zu dieser Jahresangabe vgl. den Kommentar.

Anmerkungen

  1. Nach Haselberg, Stadtkreis Stralsund, S. 413.
  2. Sindelfingen wird in der Matrikel Tübingen 2, S. 133, als Herkunftsort genannt.
  3. Matrikel Tübingen 2, S. 133 (Immatrikulation 1621, Bakkalaureat 1624, Magistergrad 1626).
  4. Biografische Daten, wo nicht anders vermerkt, nach Heyden, Wolgast, S. 148. Zu Anna Katharina Zeämann vgl. auch Roth, Leichenpredigten 7, R 6175.
  5. Schubert, Trauregister 6, S. 72 (Nr. 2992).
  6. PfA St. Nikolai, R 33a (o. S.).

Nachweise

  1. StA Stralsund, Hs. 245, S. 110f. Nr. 4.
  2. Dähnert, Denkmale, S. 333.

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 372† (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0037201.