Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 362 Heilgeistkirche und -hospital 1637

Beschreibung

Kelch. Silber, vergoldet. Kuppa und Nodus des teilweise spätgotischen Kelchs sind erneuert. In ein Segment des sechspassförmigen Fußes ist eine Taube als Besitzzeichen der Heilgeistkirche eingepunzt. Auf dem Standring das Beschauzeichen der Stralsunder Goldschmiede1) und ein nicht identifiziertes Meisterzeichen (M22). Zarge mit geprägten Sechseckornamenten. Der gedrückte Knauf ist mit kleinen Perlen verziert und wird durch ein aufgelegtes, gedrehtes Band geteilt. Kuppa relativ flach, mit leicht nach außen gebogenem Rand. Auf der Unterseite des Fußes die umlaufend gravierten Inschriften.

Maße: H. 15 cm, Dm. 8,5 cm (Kuppa), 10,3 cm (Fuß). Bu. 0,3 cm (A, B).

Schriftart(en): Kapitalis.

Jürgen Herold [1/3]

  1. A

    HANS ˑ FRILE ˑ MARGARETA ˑ ZARNEKEN ˑ EHELEV̈TE ˑ

  2. B

    ˑ DER ˑ KELCH ˑ 16 LOT

Kommentar

Bei dem auf dem Kelch angebrachten Meisterzeichen handelt es sich zwar nicht um dasjenige des Marten Diederich, aufgrund von Schriftähnlichkeiten wird dieser Stralsunder Goldschmied aber für die Gravur der Inschrift verantwortlich sein. Zu Hans Frile und Margarete Zarneke sowie zu ihrer Abendmahlsgeräte-Stiftung (1637) und zur Schrift des Marten Diederich vgl. Kat.-Nr. 365.

Anmerkungen

  1. Scheffler, Goldschmiede, Nr. 928.

Nachweise

  1. Haselberg, Stadtkreis Stralsund, S. 381.

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 362 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0036205.