Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 350 St. Nikolai 1634?, 1743

Beschreibung

Epitaph für den General Jakob Mack Duwall und seine Ehefrau Anna von Berg. Sandstein, Alabaster, Holz(?), mit Resten der Farbfassung. An der Westwand der vierten Kapelle des südlichen Seitenschiffs (Mack-Duwall-Kapelle). Im Jahr 1743 erneuert; 2009 erfolgte eine Notsicherung und Teilkonservierung.1) Das ausladende Epitaph ist in relativ großer Höhe über der Gruftplatte(?) für das Ehepaar (Kat.-Nr. 352) befestigt.2) Im Mittelfeld, in einem goldenen Rahmen und flankiert von zwei Halbsäulen, ein Kreuzigungsrelief mit dem Titulus A, unter dem Kreuz Maria und Johannes. Im Aufsatz des Epitaphs oberhalb des gekröpften Gebälks links die Figur des Jonas mit Inschrift B und einem Wal, rechts Moses mit einer nicht beschrifteten Gesetzestafel. In der Mitte ehemals eine Skulptur des auferstandenen Christus, die heute fehlt. Auf dem Gebälk unterhalb des Mittelfeldes eine von Knorpelwerk gerahmte Kartusche, deren ursprüngliche Inschrift verloren ist und die stattdessen die 1743 mit goldener Farbe gemalte Renovierungsinschrift C trägt. Links auf dem Gebälk kniend Jakob Mack Duwall mit drei Söhnen, rechts Anna von Berg mit zwei Töchtern. Auf dem Unterhang ein Putto, der zwei Vollwappen hält. Die Inschriften A und B sind eingehauen.

Maße: H. ca. 310 cm, Br. ca. 280 cm. Bu. ca. 5 cm (A), ca. 4 cm (B), 3 cm (C).

Schriftart(en): Kapitalis (A, B), Fraktur, Kapitalis mit Versalien und Minuskel (C).

Jürgen Herold [1/2]

  1. A

    I(ESUS) N(AZARENUS) R(EX) I(UDAEORUM)3)

  2. B

    IONAS

  3. C

    Zum gedechtniß Des Wolgebornen ‎/ Herrn IACOB MACK DUWAL GENERALCOMMANDEURS ‎/ der Kön(iglich)-Schwedischen Armee in Schlesien und deße(n) ‎/ Gemahlin Frau ANNa von BERgs ist dieses EPITaPhium 1633 ‎/ aufgerichtet und ann[o] 1743 anitzo Renovirt.

Wappen:
Mack DuwallBerg

Kommentar

Das Epitaph wurde der erst 1743 angebrachten Inschrift C zufolge im Jahr 1633 errichtet. Auf der Kapellenvertäfelung (Kat.-Nr. 345, C) heißt es hingegen, die Kapelle sei 1634 ausgestaltet worden. Zu den inschriftlich genannten Personen, zur Datierung des Epitaphs und zur Ausstattung der Mack Duwallschen Grabkapelle vgl. Kat.-Nr. 345. Das Epitaph stammt möglicherweise größtenteils aus derselben Werkstatt wie der darunter angebrachte Stein für das Ehepaar (Kat.-Nr. 352).4)

Anmerkungen

  1. Vgl. LAKD/AD, Akten Stralsund, St. Nikolai, Mappe 13: Boris Frohberg, Dokumentation der Notsicherung und Teilkonservierung des Epitaphes Jacob Mac Duwal und der Notsicherung des Grabsteins Mack Duwal in der Nikolakirche zu Stralsund, 2009.
  2. Zu diesem Epitaph vgl. auch Römer, Renaissanceplastik, S. 70.
  3. Io. 19,19.
  4. Vgl. Römer, Renaissanceplastik, S. 70.

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 350 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0035005.