Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 349† St. Nikolai 1634?

Beschreibung

Epitaph für Oberst Axel Mack Duwall. Holz mit Schnitzwerk und Ölgemälden. Ehemals am vierten Joch des südlichen Seitenschiffs, also in der Mack Duwallschen Kapelle, an der Ostwand. Das Epitaph wird ausführlich beschrieben bei Haselberg und Weinreich (Hs. 303), der jedoch nur eine von zwei genannten Inschriften wiedergibt, und zuletzt 1940 erwähnt.1) Als Mittelpunkt des Epitaphs war auf einem von Schnitzwerk umgebenen Gemälde die Anbetung Christi durch die Heiligen Drei Könige zu sehen. Darunter eine kleinere Tafel mit einem Bibelspruch, dessen Wortlaut nicht überliefert ist. Darüber ein kleineres, ca. 30 cm hohes Gemälde mit der Darstellung der Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten und eine von Blattwerk umgebene Engelsfigur mit einem Spruchband (A). Oberhalb des Epitaphs waren rechts ein schwarzes Bahrtuch und ein Harnisch aufgehängt, links das auf Eisenblech gemalte Duwallsche Wappen und eine Degenscheide.

Inschrift nach Hs. 303.

Maße: Br. 268 cm (Haselberg), H. 348 cm.

  1. Accipe puerum et fuge in Aegypt(um)2)

Übersetzung:

Nimm den Jungen und fliehe nach Ägypten.

Kommentar

Der Bruder des schwedischen Obristen Axel Mack Duwall († 6. September 1630), General Jakob Mack Duwall, erwarb im Mai 1633 die Familienkapelle, die 1634 ausgestattet wurde. Ob auch das Epitaph für Axel erst in diesem Jahr entstand, ist unklar. Axel Mack Duwalls wird auch auf der Vertäfelung der Mack Duwallschen Begräbniskapelle (Kat.-Nr. 345, Inschrift A) gedacht; dort weitere biografische Informationen.

Anmerkungen

  1. Die letzte Beschreibung des Epitaphs bei Adler, Duvall, S. 104; zuvor kurz erwähnt bei Hagemeister, Nikolaikirche, S. 19. Die Angaben zur Gestaltung des Epitaphs folgen den ausführlichen Beschreibungen bei Haselberg, Stadtkreis Stralsund, S. 492, und Weinreich (StA Stralsund, Hs. 303, Bl. 42v). In der älteren Quelle StA Stralsund, Hs. 245, kommt das Epitaph nicht vor.
  2. Mt. 2,13.

Nachweise

  1. StA Stralsund, Hs. 303, Bl. 42v.

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 349† (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0034909.