Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 334 St. Nikolai 1631 o. früher, 1701

Beschreibung

Grabplatte für Jakob Schick (B, C) und Wilhelm Börger (D). Kalkstein. Im ersten Langhausjoch südlich.1) Oberfläche abgetreten. Im oberen Bereich der hochrechteckigen Platte sind Reste eines ornamentalen Rahmens zu erkennen, darin ein Schriftfeld mit eingezogenen Ecken. Durch die dort später herausgearbeiteten Inschriften A und B wurde die ursprüngliche Inschrift zerstört. Im unteren Teil des Rahmens ein kleiner Wappenschild mit der von den Initialen C flankierten Hausmarke H113. Unten auf der Platte in zentrierten Zeilen Inschrift D. Die Inschriften A–C sind erhaben ausgehauen; Inschrift D ist eingehauen, die Buchstabenkerben ursprünglich mit einer dunklen Masse ausgelegt.

Maße: H. 260 cm, Br. 157 cm. Bu. 5,5 cm (A), 7 cm (B), 9 cm (C), 6,5–8 cm (D).

Schriftart(en): Kapitalis mit Versalien (A), Fraktur (B, C) und Kapitalis mit Versal (D).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    SOLA CHRISTVS ‎/ SPES MEA

  2. B

    Diser Stein Vnd ‎/ Begrebenus Gehöret ‎/ Jackop Schi[c]k vnd ‎/ se[in]e[n] E[rben] ‎/ [– – –]

  3. C

    J(ackop) ‎// S(chick)

  4. D

    An Jetzo ‎/ Wilhelm Börgers ‎/ vnd seinen Erben ‎/ ANNO 1701

Übersetzung:

(A) Christus ist meine einzige Hoffnung.

Wappen:
Schick

Kommentar

Am 20. März 1631 erwarben die Erben des Jakob Schick einen Begräbnisplatz und eine Grabplatte unter der Orgel;2) möglicherweise war Jakob Schick erst kurz zuvor verstorben.3) Bei der Hochzeit seiner Tochter Margareta im November 1629 war er noch am Leben.4) Die Grabplatte liegt bis heute unter der Orgelempore südlich und damit möglicherweise noch an ihrem ursprünglichen Ort.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 386.
  2. PfA St. Nikolai, R 33a (o. S.).
  3. Vgl. zu Jakob Schick bzw. dessen Erben wohl auch die Akte StA Stralsund, Rep. 3 Nr. 1711, Klage der Erben des Jakob Schick wegen einer Schuldforderung (1625–1641; nach Archivverbund Mecklenburg-Vorpommern, Online-Recherche Ariadne, 10.6.2015).
  4. Vgl. Schubert, Trauregister 6, S. 6 (Nr. 166).

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 334 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0033401.