Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 323† St. Marien 1629 o. später

Beschreibung

Inschrift für Erasmus Küssow. Bei Dähnert werden weder der genaue Standort des Objekts, auf dem die Inschrift angebracht war, noch der Inschriftenträger oder die Ausführung der Inschrift beschrieben.

Inschrift nach Dähnert.

  1. Der Wohlwürdige Wohledelgeborner Gestrenger und Vester Herr Erasmus Küssow seeliger Gedächtniß Prälat des Thumb-Capitels zu Cammin Fürstlicher Pommerscher wolverdienter Canzler Geheimer und Land-Rath wie auch Hauptmann zu Franzburg (et)c.a)

Kommentar

Erasmus Küssow war ein Sohn des Juristen und herzoglichen Rats Christian, Amtshauptmann von Grimmen und Tribsees, und seiner Frau Margarete von Jasmund. Erasmus, auf Megow und Müggenwalde erbgesessen, und war verheiratet mit Anna von Blücher. „[A]ls Vertrauter des Herzogs Philipp Julius“,1) dessen erster Lehrer er war, amtierte er seit 1604 als Kanzler, seit 1612 als herzoglicher Rat und Hauptmann von Franzburg, seit 1625 als Landrat sowie Prälat und Scholasticus am evangelischen Domstift Cammin. Er wurde am 28. Dezember 1572 geboren und verstarb am 23. Mai 1629 in Stettin, wo er wohl auch bestattet wurde.2) Seine Witwe hielt sich 1632 in Stralsund auf, die Familie besaß ein Haus in der Heilgeiststraße3) und ein Erbbegräbnis in St. Marien, an das noch eine dort liegende, erst 1742 angefertigte Gruftplatte erinnert.

Textkritischer Apparat

  1. Tironisches et bei Dähnert.

Anmerkungen

  1. Nach Schleinert, Gutswirtschaft, S. 178; weitere Besitzungen des Erasmus Küssow werden ebd., S. 178–181, genannt.
  2. Genealogische Informationen zu Erasmus Küssow nach Gesterding (Hg.), Genealogien, S. 264–266, und Lange, Vitae Pomeranorum, S. 179. Nach Lange wurden am Sterbeort Küssows, Stettin, das Leichenprogramm und die Leichenpredigt gedruckt, was dafür spricht, dass er ebendort auch bestattet wurde.
  3. Vgl. StA Stralsund, Rep. 3 Nr. 583a (1632, zum Haus in der Heilgeiststraße); Langer, Stralsund, S. 151. Vgl. zur Vita des Erasmus Küssow auch das Tagebuch seiner ab 1589 unternommenen Italienreise (StA Stralsund, Hs. 809; alle Archivalien nach Archivverbund Mecklenburg-Vorpommern, Online-Recherche Ariadne, 24.4.2015).

Nachweise

  1. Dähnert, Denkmale, S. 326.

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 323† (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0032308.