Inschriftenkatalog: Stralsund
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)
Nr. 318†? Landesamt für Kultur und Denkmalpflege 1627 o. früher
Beschreibung
Fragment eines Glasgemäldes.1) Gefunden im Jahr 2001 auf dem Grundstück Apollonienmarkt 6. Das Fragment war zum Zeitpunkt der Inschriftenerfassung (Mai 2014) nicht zugänglich und wurde daher nach den Angaben in der Literatur bearbeitet. Zu sehen sind ein Vollwappen und die darunter auf einem Schriftband mit eingerollten Enden in schwarzer Farbe gemalte, zweizeilige Inschrift.
Inschrift nach Abb. bei Fries.
Maße: H. ca. 10,5 cm, Br. ca. 8,5 cm. Bu. 0,5–0,9 cm.
Schriftart(en): Mischschrift, aus gotischer Minuskel und Fraktur.
[– – –] Baltzer ˑ Warnecke ˑ / [– – –] oldermann der wandtsnider ˑ
Übersetzung:
(...) Altermann der Gewandschneider.
| Warneke |
Anmerkungen
- Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, ALM 2001/425/62; Fundplatz 84.
- Alle biografischen Angaben, wo nicht anders nachgewiesen, nach Fries, Apollonienmarkt, S. 225f.
- Das Todesjahr 1628 nach StA Stralsund, Hs. 365 (Dinnies, Stammtafeln 2), S. 193a–194.
Nachweise
- Fries, Apollonienmarkt, S. 224f. mit Abb. 5a.
Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 318†? (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0031807.
Kommentar
Die Datierung des Glasgemäldes folgt den Lebensdaten des Baltzer (Balthasar) Warneke, der 1582 das Stralsunder Bürgerrecht erwarb. Im Jahr 1593 war er mit Margarete Silmers verheiratet und verkaufte der Stadt das Dorf Posewald bei Vilmnitz (Insel Rügen, Ldkr. Vorpommern-Rügen). Aus diesem Geschäft erwuchs ein lang anhaltender Rechtsstreit mit den Herren von Putbus. Altermann der Gewandschneider war Warneke seit 1596 bis zu seinem Tod, seit 1616 auch Provisor von St. Nikolai. Den archivalischen Quellen zufolge bewohnte er das Haus Mönchstr. 142) und starb im Jahr 1627 oder 1628.3) Der Ratsherr Melcher (Melchior) Warneke (Kat.-Nr. 45) war sein Bruder.