Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 299 St. Nikolai 1620

Beschreibung

Grabplatte für Ilsebe von Braun (B) und Heinrich von Stein (Sten). Kalkstein. Der querrechteckige Stein ist in der südöstlichen Kapelle des Chorumgangs an der Wand befestigt.1) Die rechte obere Ecke fehlt. Die linke Plattenhälfte ist abgetreten, dadurch Schriftverlust. Das querrechteckige, vertiefte Innenfeld ist von einem eingeritzten Gesims und Roll- und Beschlagwerk umgeben. Im Innenfeld zwei Vollwappen im Relief, das Wappenbild links weitestgehend zerstört.2) Darüber Inschrift A, darunter Inschrift B. Die Platte wurde an der linken Seite wohl beschnitten, denn das Wappenfeld befindet sich nicht mehr im Zentrum. Am rechten Rand des Steins, zu A und B um 90° gedreht, die später getilgte Nummerierung C, links D mit einem Bischofsstab als Besitzzeichen der Nikolaikirche. Alle Inschriften sind eingehauen.

Maße: Br. 144 cm, H. 101 cm. Bu. 4,8 cm (A), 3,9 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis (A) mit Versalien (B).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    [A]NNO 1620

  2. B

    [– – – STE]INa) : ILSEBE VON BRAVN ‎/ [– – – VN]D IHREN ERBEN

  3. C

    55

  4. D

    155.

Wappen:
Sten IBraun

Kommentar

Wie das im Verhältnis zu den übrigen Buchstaben kleinere A zeigt, stammt diese Grabplatte wohl aus derselben Werkstatt wie Kat.-Nr. 298.

Bei dem Ehemann von Ilsebe von Braun muss es sich um Heinrich von Stein (Sten), Ratsherr seit 1630 und verstorben bereits im August dieses Jahres, handeln. Er war ein Enkel des 1573 verstorbenen Ratsherrn gleichen Namens (Kat.-Nr. 83). Eltern der 1629 verstorbenen Ilsebe waren der Ratsherr Joachim von Braun († 1606) und Gertrud Hagemeister.3)

Textkritischer Apparat

  1. Ergänzung auf der Basis noch sichtbarer Buchstabenreste. Vgl. dazu den Kommentar.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 205.
  2. Vgl. das mit den wenigen noch erkennbaren Wappenresten übereinstimmende Wappen auf der Grabplatte Kat.-Nr. 83.
  3. Nach StA Stralsund, Hs. 365 (Dinnies, Stammtafeln 2), S. 127a–128.

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 299 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0029901.